Tim Walter hatte seinem Mittelfeldmann nach den 1:2-Pleiten in Elversberg und Osnabrück mit klaren Worten bedacht ("Er war zu langsam in der Birne"), ihm gleichzeitig aber auch das Vertrauen ausgesprochen und ihn in die Pflicht genommen. "Laci wird es wieder besser machen, das ist der Anspruch, den er an sich hat und den wir an ihn haben."
Für mich war sofort klar, dass es einen Elfmeter geben muss. Und ich verstehe auch gar nicht, dass er den nicht sofort gibt.
Laszlo Benes
Gegen die Fortunen erfüllte der 26-Jährige fast sämtliche Ansprüche: Obwohl nicht alles funktionierte, präsentierte er sich laufstark, forderte die Bälle und übernahm bei dem an ihm verwirkten Elfmeter Verantwortung. Für ihn aus zweierlei Gründen logisch. "Ich will Verantwortung übernehmen", sagt er. Und außerdem: "Wenn ich nicht gefoult worden wäre, hätte ich den Ball schon vorher reingeschossen." Mit anderen Worten: Er hat sich mit Verzögerung das geholt, was ihm aus seiner Sicht zustand. Dass Schiedsrichter Felix Zwayer für die Strafstoß-Entscheidung nach dem klaren Tritt von Emmanuel Iyoha den VAR benötigte, lässt den Hamburger Matchwinner indes - aus nachvollziehbaren Gründen - ratlos zurück. "Für mich war sofort klar, dass es einen Elfmeter geben muss. Und ich verstehe auch gar nicht, dass er den nicht sofort gibt."
Benes fordert Kontinuität im Auftreten
Nach dem Torerfolg mit Verzögerung ist für Benes klar, dass der Auftritt gegen den entthronten Spitzenreiter der Maßstab für den zuvor zwei Mal unsanft gestürzten HSV sein muss. "Wir waren zuvor zu langsam, haben zu viele Fehler gemacht. Aber wenn wir von der ersten Minute an offensiv spielen und gleich voll da sind, dann sind wir stark und schwer zu stoppen." Freitag haben er und seine Kollegen diese Tugenden an den Tag gelegt, obwohl der Überlegenheit insgesamt zu wenige klare Chancen entsprungen sind. Benes ist dennoch sicher: "Das ist die Basis. So müssen wir jede Woche auftreten."
Das gilt auch für den früheren Mönchengladbacher selbst, für den es vom Trainer nach dem vorangegangenen Vertrauensvorschuss im Nachgang nur ein verhaltenes Lob gibt. "Er hat es definitiv besser gemacht als in den letzten Wochen, er war sehr bereit und sehr aktiv." Und dann die Forderung: "Das ist das, was ich auch erwarte. Das ist der Maßstab."