2. Bundesliga

Benes überragt - ohne auf den Trainer zu hören

HSV-Profi hat Walters öffentliche Kritik "gar nicht mitbekommen"

Benes überragt - ohne auf den Trainer zu hören

Freudiger Doppeltorschütze und dankbar für den Fan-Support: HSV-Mittelfeldakteur Laszlo Benes.

Freudiger Doppeltorschütze und dankbar für den Fan-Support: HSV-Mittelfeldakteur Laszlo Benes. IMAGO/Eibner

Der 25-Jährige, eine herausragende Figur im Hamburger Spiel vor der WM-Pause, ist nur schwer ins neue Jahr gekommen. Während der Vorbereitung stoppte ihn ein Muskelfaserriss, dann ein kleines Leistungsloch. "Ich hatte anfangs ein bisschen Probleme", räumt Benes ein. Walter hat diese in der Woche vor dem 6:1 gegen Hannover deutlich benannt: Der Ex-Gladbacher, hatte der Coach moniert, würde nach Länderspielreisen eher das machen, was sein Nationaltrainer von ihm verlange und nicht das, was er sehen wolle. Auch deshalb hatte er ihn zuvor in Düsseldorf trotz eines Torerfolges vorzeitig ausgewechselt. Ein gezieltes Pieksen zum richtigen Zeitpunkt? Benes zuckt, angesprochen auf die Trainerkritik, mit den Schultern, und sagt: "Ich habe das gar nicht mitbekommen."

Ich habe einfach noch härter trainiert, noch mehr gearbeitet.

Laszlo Benes

Die Vorgaben des Trainers indes hat der Mittelfeldmann gegen die Niedersachsen, ob öffentlich vernommen oder nicht, herausragend umgesetzt. Er bewegte sich an der Seite des zweiten Achters, Ludovit Reis, gut in den Räumen, inszenierte viele Angriffe und traf doppelt. Einmal per Schlenzer, einmal per Strafstoß, nachdem er in Düsseldorf noch verschossen und den Nachschuss benötigt hatte.

Den Ausweg aus der Formkrise glaubt er schon in den Tagen und Wochen zuvor eingeleitet zu haben: "Ich habe einfach noch härter trainiert, noch mehr gearbeitet." Jetzt wähnt er auch den HSV wieder auf Kurs im Aufstiegsrennen: "So ein hoher Sieg tut uns sehr gut nach den letzten Wochen." Er soll nicht die Sinne vernebeln, "er wird uns Sicherheit geben."

"Unfassbar": Benes dankbar über Fan-Unterstützung

Sicherheit und Stärke sollen auch die Fans im Saisonfinale geben. Die Erwartungshaltung in der Hansestadt, dass allein der Aufstieg zählt, hat verschiedene HSV-Kader in den Vorjahren häufig auch gehemmt, Benes hingegen sagt, dass er das Gefühl habe, getragen zu werden: "20.000 Fans in Düsseldorf, jedes Heimspiel ist ausverkauft - das finde ich unfassbar. Wir sind sehr dankbar dafür, dieser Zuspruch gibt uns zusätzlich Kraft. Das ist ein Pluspunkt." Benes in Topform soll ein weiterer sein.

Sebastian Wolff

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