Bundesliga

Bell fürchtet Übersättigung: "Es ist zu viel"

Kritische Töne zum Terminplan im Fußball

Bell fürchtet Übersättigung: "Es ist zu viel"

Mag oft keinen Fußball im TV mehr sehen: Der Mainzer Stefan Bell.

Mag oft keinen Fußball im TV mehr sehen: Der Mainzer Stefan Bell. imago

Stefan Bell zeigte sich im kicker-Interiew als reflektierter Spieler. Kein Wunder, neben seinem Job als Profi beim 1. FSV Mainz 05 ist er auch Vorsitzender beim FV Vilja Wehr. Während in der Kreisliga um jeden Euro gekämpft wird, setzen die Vereine in der Bundesliga Millionen um. Das gelingt auch, indem der Spielplan immer weiter aufgeweicht wird. "Der Profifußball hat wenig mit dem normalen Fußball zu tun", weiß Bell.

Die Premier League in England nimmt Milliarden in der Vermarktung ein, auch deswegen, weil man über Weihnachten und Neujahr ein Alleinstellungsmerkmal besitzt - alle anderen großen Ligen pausieren. Ab der Saison 2017/18 verändert sich auch der Spielplan in der Bundesliga, dann wird es fünf Bundesligaduelle am Montagabend geben. "Ich würde mich freuen, wenn es kein Montagsspiel gäbe und die Samstagskonferenz erhalten bliebe", sagt Bell. "Ich hoffe, es wird nicht noch weiter aus monetären Gründen zerstückelt."

Ich bin mittlerweile oft an dem Punkt, wo ich keine Lust mehr habe, mir Fußball anzusehen.

Stefan Bell

Bell geht sogar noch weiter, fürchtet eine "Übersättigung" und "Reizüberflutung", was er an sich selbst bereits bemerkt. "Ich bin mittlerweile oft an dem Punkt, wo ich keine Lust mehr habe, mir Fußball anzusehen." Bei Länderspielen beschränkt sich der 25-Jährige meist auf die Turniere. "Ich glaube, dass es zu viel ist und auch eine Gefahr für den Fußball selbst. Klar wird im ersten Moment mehr Geld eingenommen." Allerdings stellt sich Bell die Frage: "Ist das nachhaltig?"

Bell setzt sich jedenfalls für die Basis ein, ist neben seinem Engagement beim FV Vilja Wehr auch das Gesicht der DFB-Kampagne "Unsere Amateure – echte Profis". Lesen Sie das ganze Interview in der aktuellen kicker-Ausgabe. Dabei spricht Bell über die Probleme im Amateurbereich, das Ehrenamt und den Kampf um jeden Euro in den unteren Ligen.

tru