Der Tenor bei DFB und Liga: Populistische Forderungen wie der Einsatz von Fußfesseln oder Nacktscannern helfen nicht weiter, dafür wollen die Fußball-Verantwortlichen mit einer Reihe ebenso praktikabler wie wirkungsvoller Maßnahmen das Problem konsequent angehen. Ein entsprechendes Eckpunkte-Papier, das dem kicker vorliegt, verschickte der Ligavorstand am Freitag zur Prüfung an die 36 Klubs. Um allen Beteiligten ausreichend Zeit zur Diskussion zu geben, sollen erst Ende des Jahres Beschlüsse gefasst werden.
Mit Ausnahme von Union Berlin, das der Sicherheitskonferenz ferngeblieben war, haben am 17. Juli alle Vereine einen Ehrenkodex unterschrieben und sich damit gegen jede Form von Gewalt und Pyrotechnik ausgesprochen. Nun geht es darum, dass der Dialog mit den Fans erhalten bleibt, die Klubs aber ihre Hausaufgaben machen.
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Die Vereine sollen unter anderem Vereinbarungen mit ihren Fanklubs treffen. Diese können individuell gehalten werden und sollten einen wechselseitigen Dialog festschreiben. Die Vereinbarungen, die als "Selbstbindung" nicht Teil der Lizenzierung werden, müssen zudem Bekenntnisse zu Gewaltfreiheit und die Anerkennung gesetzlicher Bestimmungen besonders im Hinblick auf Pyrotechnik beinhalten. Bei einem klaren Eintreten für Stehplätze als Teil der Fußballkultur soll darauf verwiesen werden, dass deren Erhalt durch Fehlverhalten von Problemfans gefährdet werden kann.
Auf der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes am 12. Dezember sollen die geplanten Maßnahmen verabschiedet und, was zum Beispiel die Vereinbarungen mit den Fanklubs betrifft, bis zwei Wochen vor Beginn der Saison 2013/14 von den Vereinen umgesetzt werden.
Rainer Franzke