"Wir freuen uns sehr, dass wir eine Einigung im Sinne von Fortuna Düsseldorf erzielen konnten", wird Düsseldorfs Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer in einer Mitteilung zitiert. "Wir haben somit gemeinsam den Fehler aus dem Trainingslager korrigiert. Wir hatten zu jeder Zeit vollstes Vertrauen in Friedhelm Funkel und seine Arbeit. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern."
Funkel selbst freute sich, dass sein "großer Wunsch" in Erfüllung ging und er "mit meinem tollen Trainer- und Betreuerstab sowie dieser charakterstarken Mannschaft" weiterarbeiten kann. "Ich bin sehr glücklich, dass wir uns darauf noch in der Winterpause einigen konnten. Jetzt können wir uns mit der nötigen Ruhe voll und ganz auf die wichtige Rückrunde konzentrieren."
Nicht mehr als eine Zweckgemeinschaft
Gespannt darf man nun sein, wie sich die Vertragsverlängerung rein sportlich auswirkt, zum Beispiel schon beim Rückrunden-Auftakt am Samstag in Augsburg. Klar ist dagegen, dass Schäfer und Funkel in Zukunft nicht mehr als eine Zweckgemeinschaft bilden.
Denn letztlich wurde der Fortuna-Boss zu einer Vertragsverlängerung quasi gezwungen, die er eigentlich nicht wollte. Und auch der im Dezember installierte Sport-Vorstand Lutz Pfannenstiel hätte sich einen glücklicheren Start bei seinem neuen Arbeitgeber gewünscht.
Der Mannschaftsrat wurde nicht gefragt
Ganz klar positioniert hat sich dagegen schon die Mannschaft. Die Profis haben natürlich genau registriert, dass nicht einmal der Mannschaftsrat gefragt wurde, bevor sich Schäfer gegen eine Vertragsverlängerung mit dem Trainer stark machte. Entsprechend fielen auch die Meinungsäußerungen der Profis aus, die weit über das branchenübliche Maß hinaus gingen.
Routinier Michael Rensing hatte angesichts der drohenden Trennung davon gesprochen, es sei, als würde das "Familien-Oberhaupt" das Team verlassen. Bei der Bekanntgabe der bevorstehenden Trennung seien die Spieler "traurig und geschockt" gewesen, umso größer ist nun die Erleichterung. Kapitän Oliver Fink beteuerte, die Mannschaft würde "für den Trainer durchs Feuer gehen".
Funkel strahlte immer die nötige Ruhe aus
Diese Äußerungen sind den Spielern abzunehmen, weil sie erlebt haben, wie es unter Funkel beständig aufwärts ging. Wie er Krisen meistert, es versteht, einzelne Spieler besser zu machen und eine Gruppe auf einen gemeinsamen Kurs einzuschwören sowie im besten Sinne eine Mannschaft zu formen.
Überdies hat das Trainer-Team mit seinen Personal- und Systemwechseln nicht nur in der Hinrunde meist sehr richtig gelegen. Gemeinsam überstanden Trainer und Spieler schließlich auch einige Krisen wie sechs sieglose Spiele in Folge und das Abrutschen auf Tabellenplatz 18.
Stets aber strahlte Funkel die nötige Ruhe aus, schützt seine Spieler in der Öffentlichkeit und ist offensichtlich nicht nur der ideale Krisenmanager, sondern auch über die Saison hinaus der Trainer, der aus dem bestehenden Kader das Optimale herauszuholen versteht.