Bayern-Coach Hansi Flick erklärte im Vorfeld der Partie, warum Süle beim 1:1 gegen Bremen im Kader gefehlt hatte. Auch gegen Salzburg blieb der Abwehrspieler außen vor. Hernandez nahm nach seiner Beckenprellung erst einmal auf der Bank Platz, für ihn verteidigte der junge Richards links in der Viererkette. Außerdem kamen Roca und Goretzka für Javi Martinez und Musiala neu in die erste Elf - und bildeten die Doppelsechs. Auf dem Flügel startete Gnabry für Douglas Costa.
Salzburgs Generalprobe gegen Sturm Graz (1:3) war gehörig in die Hose gegangen, allerdings hatte Trainer Jesse Marsch auch einige aus seiner Stammelf geschont. In der Champions League waren Wöber, Ulmer, Junuzovic, Camara und Koita für Solet, Vallci, Seiwald, Okafor und Adeyemi wieder von Anfang an dabei.
Wie schon im Hinspiel taten sich die Münchener zunächst schwer gegen ein hochmotiviertes Salzburg. RB, das gegen den Ball mit einem 4-4-2 agierte, verdichtete die Räume gut und setzte die Bayern früh unter Druck. Offensiv befreien konnte sich der Titelverteidiger selten, trotzdem setzte Gnabry einen Volleyknaller nur knapp neben das Tor (9.).
Viele Fehlpässe im Münchener Spiel
Bayern hatte mit der kernigen Spielweise der Mozartstädter seine Probleme und leistete sich einige Ballverluste, doch weder Camara (3.), noch zweimal Berisha (16., 17.) konnten daraus Kapital schlagen. Offensiv klappte bei den Münchenern weiterhin allerdings sehr wenig und hinten taten sich immer wieder Lücken auf. Eine davon hätte Szoboszlai nutzen müssen, doch der junge Ungar schoss aus wenigen Metern frei vor Neuer weit über den Kasten (35.).
Gruppe A, 4. Spieltag
Lewandowski zieht mit Raul gleich
Kurz vor der Pause schlug der FCB dann aber doch noch eiskalt zu: Stankovic konnte einen Schuss von Müller nur nach vorne abwehren, Lewandowski staubte ab und erzielte sein 71. Champions-League-Tor (43.) - der Pole zog damit mit Raul gleich und ist nun auf dem dritten Platz in der ewigen Torschützenliste, besser sind nur Messi und Cristiano Ronaldo.
Wöber fälscht unglücklich ab
Nach Wiederbeginn zeigten sich die Bayern mit mehr Biss und übernahmen immer mehr die Spielkontrolle. Mit der ersten nennenswerten Möglichkeit erhöhten die Münchener sofort auf 2:0, allerdings mit Unterstützung von Wöber: Nach Ballgewinn von Goretzka fälschte der Österreicher einen Schuss von Coman unhaltbar für Stankovic ins eigene Tor ab (52.).
Roca muss runter - Sané macht alles klar
Die Führung half dem Titelverteidiger natürlich das Spiel weiterhin zu kontrollieren, ohne allerdings zu Torchancen zu kommen. Spannend wurde es ab der 66. Minute, wenn auch nur kurz: Roca leistete sich ein überflüssiges Foul und sah Gelb-Rot - der kurz zuvor eingewechselte Sané erstickte mit seinem Kopfballtor aufkommende Salzburger Hoffnung aber sofort (68.).
Neuer bravourös - Berisha mit dem Ehrentreffer
Das Spiel schien nun entschieden, doch RB gab sich nicht auf - Neuer musste zweimal in einer Aktion parieren: Erst entschärfte der Nationalkeeper einen Schuss von Berisha und auch in den Nachschuss von Mwepu brachte Neuer noch irgendwie seine Fingerspitzen (70.). Nur wenig später war dann aber auch der Kapitän geschlagen, Berisha hatte ihn aus kurzer Distanz zum Ehrentreffer der Salzburger überwunden (73.) - und RB hatte noch nicht genug.
In der Schlussphase hätte Sucic das Ganze sogar noch spannender machen können (84.). Der Ball trudelte jedoch am langen Pfosten vorbei und so kann der FC Bayern München als Gruppenerster für das Achtelfinale planen - Salzburg muss hingegen den Blick eher auf das Erreichen des dritten Platzes richten.
Für die Bayern geht es am Samstag (15.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart weiter. Salzburg ist eineinhalb Stunden später bei SKN St. Pölten zu Gast.