Bayern-Coach Hans-Dieter Flick verzichtete nach dem 1:0 im Bundesliga-Spitzenspiel bei RB Leipzig auf Änderungen in seiner Startelf. Erneut Lewandowski (Bänderdehnung im Knie) und kurzfristig auch Gnabry (positiver Corona-Test) und Roca (Verletzung im Training) konnten nicht mitwirken.
PSG-Trainer Mauricio Pochettino nahm im Vergleich zum 0:1 im Gipfeltreffen gegen Lille dagegen drei Wechsel vor: Statt Kehrer, Kean (beide Bank) sowie Paredes (3. Gelbe Karte) begannen Dagba, Danilo Pereira und Draxler. Mit Florenzi und Verratti fehlten auch bei Paris zwei Spieler kurzfristig aufgrund positiver Corona-Tests.
Bayern dominiert - PSG brutal effektiv
Die Münchner spielten von Beginn an mit Zug nach vorne und setzten PSG sofort unter Druck. Hernandez zwang Navas früh zum Eingreifen (2.), anschließend köpfte Choupo-Moting nach der folgenden Ecke auf die Oberkante der Querlatte (3.). Im direkten Gegenzug ging Paris nach einem Ballverlust der Münchner in Führung: Neymar bediente Mbappé, der sofort abzog. Der Ball prallte von Neuer, der dabei nicht allzu gut aussah, über die Linie ins Tor (3.). Während Müller noch immer in der Anfangsphase an Navas scheiterte (10.), blieb PSG bei Kontern brandgefährlich. Draxler traf in der zwölften Minute ins Tor, doch Mbappé hatte in der Entstehung knapp im Abseits gestanden (12.).
Champions League, Viertelfinal-Hinspiele
Der Spielverlauf der ersten Minuten setzte sich fort. Der Titelverteidiger hatte deutlich mehr vom Spiel, doch Goretzka und Pavard scheiterten an Navas (19., 20.), Choupo-Moting verzog aus drei Metern knapp (26.). Auf der Gegenseite erzielte Marquinhos nach gefühlvoller Neymar-Flanke im Anschluss an einen Eckball das 2:0 (28.). Der Torschütze und PSG-Kapitän musste danach leicht angeschlagen vom Feld, doch genauso ging es auch den Bayern noch vor der Pause - sogar zweimal. So mussten Goretzka (für Davies, 33.) und Süle (für Boateng, 42.) ebenfalls vorzeitig angeschlagen runter.
Vor der Pause in einer wilden ersten Hälfte gelang den Bayern indes noch der verdiente erste Treffer. Choupo-Moting traf per Kopfballaufsetzer ins linke Toreck (37.). Mit einem 1:2 aus Sicht der Münchner - bei einem Schussverhältnis von 15:2 - ging es in die Katakomben.
Müller gleicht aus - Mbappé nicht zu stoppen
Nachdem Paris kurz nach Wiederbeginn eine Doppelchance durch das Duo Neymar/Mbappé hatte - Neuer und dann Davies retteten (52.) - übernahmen die Münchner schnell wieder das Kommando. Alaba und Pavard fanden binnen Sekunden jeweils in Navas ihren Meister (53.). Nach einer Stunde aber durfte der FCB den Ausgleich bejubeln: Müller traf nach einer einer Freistoßflanke von Kimmich ebenfalls per Kopfballaufsetzer (60.).
Kippte das Spiel nun doch zugunsten der Bayern? Nein, denn Mbappé, diesmal von di Maria bei einem Konter in Szene gesetzt, war einfach nicht zu halten und vollstreckte im Strafraum schließlich eiskalt durch die Beine von Boateng zu seinem zweiten Treffer des Abends (68.). Danach merkte man beiden Mannschaften die zunehmende Müdigkeit an, dennoch kam Bayern dem Ausgleich durch Alaba und Müller noch einmal sehr nah (86., 87.). Am Ende blieb es nach einem wilden Spiel - und erstaunlich kurzer Nachspielzeit von zwei Minuten - bei der knappen Niederlage für den Titelverteidiger.
Für die Bayern geht es am Samstag (15.30 Uhr) mit dem Bundesliga-Heimspiel gegen Union Berlin weiter, ehe am nächsten Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) das Rückspiel in Paris steigt. Für PSG steht dazwischen (Samstag, 17 Uhr) das Auswärtsspiel bei Racing Straßburg auf dem Programm.