Personal: Bayern mit drei Änderungen nach dem Pokalsieg in Kaiserslautern: für die Verletzten Thiam und Zickler sowie Pizarro kamen Sagnol, Elber und Scholl in die Startelf. Leverkusen nach dem 3:0 über 1860 mit zwei Neuen. Für den gelb-gesperrten Bastürk und Kirsten begannen Kleine und Neuville.
Taktik: Der Gastgeber mit der gewohnten Viererkette, in der die beiden Innenverteidiger Kovac und Linke die Gegenspieler übergaben. Rechts kümmerte sich Sagnol um Zé. Fink nahm im defensiven Mittelfeld jeweils den offensivsten Bayer-Akteur. Im Offensivspiel tauchte Scholl überall auf, übernahm zusammen mit Effenberg den Spielaufbau. Die Bayer-Deckung spielte Mann gegen Mann, wobei Nowotny und Kleine Elber und Jancker übergaben. Bei Ballbesitz Bayern zogen sich Zivkovic und Placente zurück, so dass sich eine klassische Viererkette bildete. Im Mittelfeld teilten sich Ballack und Schneider Bastürks Spielmacherrolle. Meistens ging aber nur einer nach vorne.
Spielverlauf: Die Bayern gestalteten schon die erste Halbzeit feldüberlegen, strahlten dabei aber nur selten Torgefahr aus. Im Mittelfeld machte Leverkusen die Räume eng, vor allem Effenberg fand dadurch nicht die Zeit, den Ball geschickt in die Spitze zu spielen. Dennoch kam Jancker zu einer glasklaren Einschussmöglichkeit. Leverkusen agierte sehr zögerlich, nur darauf bedacht, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen und Bayern-Kombinationen zu verhindern. Diese vorsichtige Gangart führte dazu, dass Bayer zur Pause keine Torchance und keine Ecke hatte. Während Leverkusen weiterhin auf Remis spielte, legten die Bayern nach einer Stunde deutlich zu, angetrieben von Scholl, der hinter den Spitzen zum Ankurbler wurde. Mit ihm legte das komplette Mittelfeld zu, gewann viel mehr Zweikämpfe, war aggressiver als die Gäste.
Fazit: Leverkusens 0:0-Taktik ging solange auf, bis sich Fehler einschlichen, die Bayern nutzte. Ein verdienter Erfolg der Mannschaft mit dem höheren Siegeswillen.
Von Oliver Bitter, Bernd Salamon und Karlheinz Wild