Robben legt gut los
Bayern-Coach Pep Guardiola stellte im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen den HSV zweimal um: Für Boateng (Muskelbündel- und Sehnenriss im Adduktorenbereich) und Thiago (Bank) spielten Kimmich und Robben. Mit Javi Martinez fiel der nächste Innenverteidiger mit Knieproblemen aus.
Auch Hoffenheims Trainer Huub Stevens hatte nach dem 1:1-Unentschieden gegen Leverkusen zwei Neue an Bord: Für Schär und Volland (beide Bank) durften Bicakcic und erstmals von Beginn an Neuzugang Kramaric ran.
Bei strömendem Regen drängten die Bayern, im 4-1-4-1 sehr offensiv aufgestellt, Hoffenheim sofort in die Defensive. Fast ausschließlich über die rechte Seite mit einem agilen Robben, der auch die ersten gefährlichen Abschlüsse verzeichnete (7., 10.), stießen die Münchner oft zu leicht ins letzte Drittel vor - zunächst ohne Folgen, weil Bicakcic und Süle im Zentrum aufmerksam verteidigten.
Entlastung blieb für 1899 ein Fremdwort, die Führung der Guardiola-Elf, die weiterhin Einbahnstraßenfußball praktizierte, schien nur eine Frage der Zeit. Baumann parierte gegen Müller (17.), bei Robbens nächstem Versuch störte Hamad entscheidend (23.).
Wie so oft: Vorbereiter Costa, Torschütze Lewandowski
Mitte des ersten Durchgangs ebbte der Druck des Rekordmeisters etwas ab, die Kraichgauer fingen den Gegner früher ab und gewannen mehr Zutrauen ins eigene Spiel. Die TSG lugte aus dem Schneckenhaus heraus - und wurde bestraft: Schmid konnte Costa nicht an einer scharfen Hereingabe von links hindern, und im Zentrum drückte Lewandowski das Leder im Fünfer über die Linie - das insgesamt elfte Tor des Polen gegen Lieblingskeeper Baumann. Und gleichzeitig sein 18. Saisontreffer, bereits einer mehr als in der vergangenen Spielzeit (32.).
Viel mehr tat sich im ersten Abschnitt nicht. Immerhin spielte die TSG einen Konter gut zu Ende. Kramaric, einzige Spitze, schloss von halbrechts aus elf Metern dann allerdings zu ungenau ab, so dass Neuer abwehren konnte (41.).
19. Spieltag
Volldampf hieß Bayerns Parole direkt nach Wiederanpfiff. Baumann parierte famos gegen Alonsos Knaller (46.) und Lewandowskis wuchtigen Kopfball (47.) und war im Glück, dass Kims Klärungsversuch nicht im eigenen Netz landete (48.).
Die Verwertung teils klarster Möglichkeiten blieb vorerst ein Manko, auch Müller (52.) und Lewandowski (53.) betrieben Chancenwucher - und fast wäre der Schuss nach hinten losgegangen, als Kramaric nach einem einsamen Konter knapp verzog (56.) und wenig später Vargas eine Schmid-Ecke Zentimeter über die Latte nickte (60.).
Lewandowski rückt Aubameyang wieder auf die Pelle
Erneut Lewandowski war es schließlich, der nach diesem Hoffenheimer Intermezzo die Weichen endgültig auf Sieg stellte: Lahm krallte sich den Ball vor dem Strafraum, spielte gefühlvoll in den Lauf des Goalgetters, und der Pole lupfte über Baumann hinweg ins Netz (64.).
Danach schaltete die Guardiola-Elf in den Verwaltungsmodus, aus dem noch ein Pfostentreffer des eingewechselten Vidal (71.), ein gefährlicher Distanzschuss Alabas (73.) und ein Robben-Schlenzer (88.) resultierten und das Torschussverhältnis auf 29:5 (!) hochschraubten. Mit dem 2:0 ziehen die Bayern vor Konkurrent Dortmund an der Spitze weiter einsam ihre Kreise. Hoffenheim braucht dringend einen Dreier, um den Rückstand auf das rettende Ufer zu verringern.
Bayern ist am 20. Spieltag (Samstag, 18.30 Uhr) zu Gast in Leverkusen. Hoffenheim trifft am Sonntag um 17.30 Uhr auf Darmstadt.