"So ein bisschen verpasst und verspielt" hat Wolfsburg die erste Halbzeit beim Auswärtsspiel in München, fasste VfL-Kapitänin Alexandra Popp den Spielverlauf am "ARD"-Mikrofon nach der Partie zusammen. Obwohl die Wölfinnen es "in der zweiten Halbzeit besser gemacht" haben, sprang für die Gäste nach dem verwandelten Handelfmeter von Georgia Stanway letztendlich kein Punktgewinn im Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga heraus.
Popp hadert mit spätem Elfmeterpfiff
Die deutsche Nationalspielerin gestand zwar ein, dass sie "weiß, dass es Hand war", zeigte sich aber dennoch nicht vollkommen einverstanden mit der Entscheidung der Schiedsrichterin: "Ich weiß nicht, wo man hin soll mit einem Meter Entfernung bei einem Abschluss", so Popp, die sich und ihre Mannschaft nach dem Abgeben der Tabellenspitze nun "in Lauerstellung" sieht.
Ähnlich wie seine Offensivspielerin gab sich auch Wolfsburgs Trainer Tommy Stroot nach dem Spiel, das aus Sicht des 34-Jährigen am Ende "natürlich eine für uns bittere Wendung" nahm. Nichtsdestotrotz nimmt der Coach, der im Sommer 2021 aus Enschede nach Niedersachen gewechselt war, die Situation so "wie es ist" und spricht seinem Team fortan die "Jäger"-Rolle zu.
FCB-Frauen beenden Negativlauf gegen den VfL
Auf der Gegenseite stellte sich nach dem Topspiel die Frage, worüber sich die Münchnerinnen denn nun mehr freuen würden. Den ersten Sieg im Duell mit dem VfL seit November 2020, oder die Übernahme des ersten Tabellenplatzes sechs Spieltage vor Saisonende. Lina Magull machte es sich leicht: "Beides gleich. Natürlich sind wir jetzt happy, dass wir endlich mal wieder gegen Wolfsburg gewonnen haben", erklärte die Spielführerin des FCB.
Dass die Bayern auch in den kommenden Wochen von der Spitze grüßen könnten, sei aus ihrer Sicht im Hinblick auf das kommende Programm mit "einigen schweren Aufgaben" kein Selbstläufer, man werde aber "alles dafür tun, den ersten Platz zu verteidigen", wird die 28-Jährige auf der Vereins-Website zitiert.
Während die Tabellenführung am Saisonende für Magull nach 2013, 2014 und 2021 bereits den vierten Titelgewinn im deutschen Oberhaus bedeuten würde, stünde für FCB-Coach Alexander Straus nach seiner ersten Saison in München entsprechend die erste Meisterfeier in Deutschland auf dem Programm.
Der Norweger zeigte sich nach dem Abpfiff zwar ebenso erleichtert wie seine Kapitänin über den "ganz wichtigen Sieg", schärfte aber direkt im Anschluss die Sinne seiner Spielerinnen: "Ich bin mir sicher, dass Wolfsburg alles daran setzen wird, uns den ersten Platz in den letzten Spielen strittig zu machen", mahnte der 47-Jährige. Insgesamt sei die Partie für Straus "beste Werbung für den deutschen Frauenfußball" gewesen, da beide Teams "auf sehr hohem Niveau agiert haben."
Ob die Münchnerinnen die Trendwende im Direktvergleich mit dem VfL bestätigen können, wird sich in rund drei Wochen zeigen. Am 15. April sind die Wölfinnen im DFB-Pokal-Halbfinale erneut bei den Bayern zu Gast.