Mit der "familiären" Atmosphäre ist es im Quarantäne-Trainingslager des FC Bayern wohl vorerst vorbei. Einige Profis hatten ihre Partnerinnen und Kinder mit nach Grassau am Chiemsee genommen, weder Klub noch DFL hatten etwas dagegen einzuwenden. Doch das zuständige Landratsamt Traunstein sieht die Lage anders.
"Zwar ist die Durchführung derartiger Trainingslager für Berufssportler nach den aktuellen Bestimmungen grundsätzlich möglich. Nicht erlaubt ist aber, dass dabei Angehörige im Hotel untergebracht sind, die mit der Durchführung des Trainingsbetriebs nichts zu tun haben", stellte das Landratsamt in einem Schreiben vom Freitag klar. "Auch die Nutzung des Spa-Bereichs ist nur in Zusammenhang mit dem Sportbetrieb erlaubt."
"Regeln gelten für alle gleich"
Sowohl gegenüber dem Hotelbetreiber als auch gegenüber dem FC Bayern habe man daher "umgehend" klargestellt, dass "alle Personen, die nicht zwingend zur Durchführung des Trainingsbetriebs notwendig sind, das Hotel noch heute verlassen müssen", heißt es weiter. Außerdem seien alle Hotelangebote, "die nicht der Übernachtung, Verpflegung oder dem Trainingsbetrieb der Berufssportler dienen", einzustellen.
Dem FC Bayern könnte noch eine Strafe drohen. "Der Sachverhalt wird umfassend geprüft. Sollten dabei Verstöße festgestellt werden, werden diese konsequent geahndet", schreibt das Landratsamt. "So gerne wir den FC Bayern bei uns zu Gast haben - klar ist: Regeln gelten für alle gleich."
Flick am Nachmittag: "Haben im Vorfeld alles abgeklärt"
Noch am Nachmittag hatte Bayern-Trainer Hansi Flick die Anwesenheit einiger Familienangehöriger seiner Spieler als "schöne Sache" bezeichnet. "Die Spieler kamen auf uns zu, und wir haben gesagt: Wenn es die Möglichkeit gibt, dass wir das machen, dann machen wir das. Deswegen haben wir auch alles abgeklärt im Vorfeld." Das Landratsamt war dabei offenbar nicht involviert.