Abwehrstammkraft Barzagli, der sich in der abgelaufenen Saison mit Juventus Turin den Scudetto gesichert hatte und mit den "Wölfen" 2009 die Meisterschaft feiern durfte, wird wegen einer Wadenverletzung rund 20 Tage nicht zur Verfügung stehen. Bisher hat Trainer Cesare Prandelli noch nicht auf den Ausfall reagiert.
Nach der desolaten Abwehrleistung gegen Russland (0:3) - bereits die dritte Testpleite in Folge - hatte Prandelli noch laut über eine Dreierkette mit den Juve-Meisterspielern Barzagli, Bonucci und Chiellini nachgedacht. Doch nun ist Barzagli verletzt und Chiellini auch noch angeschlagen. Wegen des Wettskandals hatte Prandelli zuvor Abwehrspieler Domenico Criscito aus dem Kader gestrichen .
So türmen sich bei der Squadra Azzurra vor der Abreise am Dienstag Richtung Polen auch auf dem Platz weiterhin die Probleme auf. Das Mittelfeld um Altstar Andrea Pirlo wirkte gegen die Russen behäbig, und im Angriff machte sich das Fehlen eines echten Strafraumstürmers bemerkbar. Am Montag musste auch noch Stürmer Mario Balotelli vom englischen Meister Manchester City das Training aufgrund muskulärer Probleme abbrechen.
Auch der Versuch in der Schlussphase, mit einem Dreiersturm zu agieren, brachte nicht den gewünschten Effekt. "Das ist eine Luxus-Variante, die wir uns in der aktuellen Verfassung nicht leisten und nur in höchster Not anwenden können", erklärte der "Commissario tecnico", der der Pleite immerhin eine positive Seite abgewinnen konnte. "Nun wird wieder über gespielten Fußball diskutiert, weil unser Auftritt jedem große Sorge bereitet haben sollte."