Tennis

Barty überraschend schon im Viertelfinale raus - Medvedev furios weiter

Australische Hoffnungen sind dahin

Barty überraschend schon im Viertelfinale raus - Medvedev furios weiter

Geknickt: Ashleigh Barty.

Geknickt: Ashleigh Barty. imago images

Nach einer 6:1, 2:0-Führung und einer umstrittenen medizinischen Auszeit ihrer Gegnerin hat die Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty den Einzug in das Halbfinale der Australian Open verpasst. Die 24 Jahre alte Australierin verlor am Mittwoch gegen die Tschechin Karolina Muchova 6:1, 3:6, 2:6. Damit vergab die French-Open-Siegerin von 2019 die Chance auf ihren Premieren-Titel beim Heim-Grand-Slam und auf den ersten Turniersieg einer australischen Tennisspielerin in Melbourne seit Chris O'Neil 1978.

"Natürlich bricht es mir das Herz", sagte Barty. "Aber morgen scheint wieder die Sonne. Entweder gewinnst du oder du lernst, und das heute war eine massive Lernkurve für mich." Muchova trifft nun am Donnerstag (Damen-Halbfinals ab 4.00 Uhr MEZ/Eurosport) im Kampf um den Einzug in das Endspiel auf die von dem deutschen Coach Michael Geserer trainierte Jennifer Brady. Das andere Halbfinale bestreiten die 23-malige Grand-Slam-Turniersiegerin Serena Williams aus den USA und die aktuelle US-Open-Gewinnerin Naomi Osaka aus Japan.

Australian Open ab Donnerstag wieder vor Zuschauern

Dann sollen nach dem fünftägigen Lockdown auch wieder Zuschauer in den Melbourne Park zurückkehren dürfen. Der Lockdown ende wie geplant um Mitternacht, teilte der Premierminister des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, am Mittwoch in einer Pressekonferenz mit. In der australischen Metropole sei in den vergangenen Tagen kein neuer Corona-Fall aufgetreten, weshalb die strengen Maßnahmen wieder gelockert werden könnten, erklärte Andrews.

Wegen eines Corona-Ausbruchs in einem Flughafen-Hotel war zuletzt ein fünftägiger Lockdown verhängt worden. Dies führte dazu, dass bei dem Grand-Slam-Turnier am vergangenen Freitagabend um 23.30 Uhr Ortszeit alle Fans während des Matches zwischen Novak Djokovic und Taylor Fritz die Rod-Laver-Arena verlassen mussten. Von Samstag bis einschließlich Mittwoch waren dann keine Zuschauer zugelassen.

Wie viele Zuschauer auf die Anlage dürfen, steht australischen Medienberichten zufolge noch nicht fest. Die Obergrenze war für die ersten Turniertage auf 30.000 Besucher pro Tag festgesetzt worden.

Im Viertelfinale nahm Muchova nach dem 0:2-Rückstand im zweiten Satz eine Auszeit, obwohl sie nicht verletzt war, wie sie später einräumte. Ihr Kopf habe sich gedreht, sagte die 24-Jährige. Sie ließ sich den Blutdruck und die Temperatur messen, bekam Eis zur Kühlung und verließ den Platz. Nach einer rund zehnminütigen Pause kam die Nummer 27 der Weltrangliste in das Stadion zurück, gewann das Match schließlich nach knapp zwei Stunden Spielzeit und erreichte das erste Halbfinale ihrer Karriere bei einem der vier bedeutendsten Turniere.

Ihre Gegnerin Jennifer Brady schaffte es im vergangenen Jahr bei den US Open erstmals in die Runde der besten vier Spielerinnen, scheiterte aber an der späteren Turniersiegerin Osaka. Auch die 25-Jährige brauchte im rein amerikanischen Viertelfinale drei Sätze, ehe sie ihre gute Freundin Jessica Pegula mit 4:6, 6:2, 6:1 bezwungen hatte. Brady war die einzige Viertelfinalistin, die wegen eines Corona-Falls auf ihrem Flug nach Australien vor dem Turnier während ihrer 14-tägigen Quarantäne das Hotel gar nicht verlassen durfte.

19. Sieg in Serie für Medvedev

Daniil Medvedev schlägt gegen seinen Landsmann Andrey Rublev auf

Daniil Medvedev setzte sich locker gegen seinen Landsmann Andrey Rublev durch. imago images

Der Weltranglisten-Vierte und ATP-Finals-Champion Daniil Medvedev steht nach einem Sieg gegen seinen russischen Landsmann Andrey Rubljov im Halbfinale der Australian Open. Der 25-Jährige ließ seinem zwei Jahre jüngeren Gegner am Mittwoch keine Chance und gewann gegen den sichtbar von der Hitze geplagten Ranglisten-Achten nach 2:05 Stunden 7:5, 6:3, 6:2.

Für Medvedev war es der 19. Sieg in Serie und der elfte Erfolg nacheinander gegen einen Spieler aus den Top Ten. Ende des vergangenen Jahres hatte er das Masters-1000-Event in Paris und die ATP Finals in London gewonnen. Zu Beginn dieser Saison holte er mit Rubljov den ATP Cup und entschied alle seine vier Einzel für sich.

dpa