Barça-Coach Ernesto Valverde überraschte bei seiner Aufstellung mit einer Personalie: Semedo durfte hinten rechts ran, Sergi Roberto schob deswegen nach vorne. Dembelé und Paulinho, die noch zwei Optionen für die Startelf gewesen wären, saßen beide nur auf der Bank. Das auch, weil Busquets nach längerer Verletzungspause (Zehenfraktur) auf den Rasen zurückkehrte.
Roma-Trainer Eusebio di Francesco musste nach dem 1:1 beim FC Bologna wie erwartet auf Kämpfer Nainggolan verzichten. Stattdessen wurde Florenzi weiter vorne eingesetzt, Bruno Peres gab den Rechtsverteidiger. In der Offensive ruhten die Hoffnungen mal wieder auf Torjäger Dzeko.
Tor von Suarez aberkannt
Vom Start weg liefen die Gäste ihre Gegenspieler extrem hoch an, wären nach sechs Minuten aber beinahe schon in Rückstand geraten: Der Schuss von Suarez fand sein Ziel, er stand beim Zuspiel von Iniesta allerdings deutlich im Abseits. Kurz darauf wollte Dzeko einen Strafstoß, Referee Danny Makkelie verwehrte ihm diesen nach Kontakt von Semedo aber zu Recht (10.). In der Defensive machte es die Roma allgemein sehr stark, verdichtete gut die Räume und ließ aus dem Spiel heraus kaum etwas zu.
De Rossi ganz unglücklich
Nach 18 Minuten kam auch Glück dazu: Rakitic schlenzte die Kugel aus halblinker Position im Strafraum an den Pfosten. Barça blieb dran, fand aber ungewöhnlich selten den Weg in den gegnerischen Strafraum. Es brauchte also mal wieder Messi, der Suarez sehenswert in Szene setzte, doch nun konnte sich auch Keeper Alisson mal auszeichnen (28.). Viel sah danach aus, dass die Gäste das 0:0 mit in die Pause nehmen könnten. Doch die Katalanen zogen die Zügel an, einen Querpass von Iniesta in Richtung Messi grätschte de Rossi ganz unglücklich perfekt ins rechte Eck - 1:0 (38.). Nach dem Eigentor wollte Barcelona direkt nachlegen, doch Messi wurde von Manolas stark abgedrängt (40.). Im Gegenzug hätte die Roma einen Elfmeter bekommen müssen, doch das Foul von Umtiti an Pellegrini wurde als Freistoß gewertet. Dieser brachte nichts ein.
Perotti verpasst den Ausgleich
Champions League, Viertelfinal-Hinspiele
Sekunden nach dem Wechsel hätte es dann um ein Haar 1:1 gestanden, doch nach der Flanke von Florenzi köpfte Perotti völlig frei aus kurzer Distanz neben den Pfosten (46.). Es blieb allerdings bei einem kurzen Störfeuer, denn wenig später fiel die Vorentscheidung: Rakitic durfte unbedrängt flanken, nach dem Pfostenschuss von Umtiti drückte Manolas das Leder über die Linie - das zweite Eigentor (55.). Statt einer Antwort folgte schnell das 3:0. Messi fand Suarez, der noch an Alisson scheiterte, aber Piqué lauerte an der richtigen Stelle und staubte ab (59.).
Ter Stegens Patzer bleibt folgenlos
In der letzten halben Stunde ließen es die Hausherren extrem ruhig angehen, bei den Gästen brachten auch die eingewechselten Gonalons und El Shaarawy nur wenig frischen Wind. Doch Barcelona tat im Verwaltungsmodus nicht mehr wirklich viel fürs Spiel, sodass die Roma wieder ein bisschen Hoffnung schöpfte. Nach 78 Minuten patzte dann ter Stegen mit einem Fehlpass am Strafraum, bügelte den Schnitzer Sekunden später mit einer starken Parade gegen Bruno Peres aber wieder aus. Doch der deutsche Keeper musste noch hinter sich greifen: Perotti fand Dzeko, der cool links unten vollstreckte - 1:3 (80.).
Nach 13 Monaten: Suarez erlöst sich
Die Ausgangslage verschlechterte sich allerdings kurz vor Schluss nochmal, weil die Roma im Strafraum den Ball nicht wegbekam - und Suarez sich gedankenschnell erlöste (87.). Das späte 4:1 bedeutete nicht nur den Endstand, sondern auch seinen ersten Treffer in der Königsklasse seit 13 Monaten und 1058 Minuten.
Für Barcelona geht es am Samstag (20.45 Uhr) mit dem Heimspiel gegen CD Leganes weiter. Die Roma ist am gleichen Tag (18 Uhr) zu Hause gegen Florenz gefordert. Das Rückspiel steigt dann am nächsten Dienstag (20.45 Uhr) in Rom.