Unter der Woche hatte Real in der Champions League Liverpool 1:0 geschlagen und sich damit für die Runde der letzten Acht in der Königsklasse qualifiziert. Trainer Carlo Ancelotti setzte in Camp Nou getreu dem Motto "Never change a winnig team" auf dieselbe Elf wie gegen die Reds.
Bei den Katalanen wechselte Coach Xavi nach dem 1:0 in Bilbao zwar nur einmal, allerdings hatte das Auswirkungen auf die taktische Grundausrichtung des Tabellenführers: Abwehrmann Araujo kam für Angreifer Ferran Torres, Barcelona war damit etwas defensiver ausgerichtet.
Barça drückt, Real jubelt
Barcelona trat dann aber alles andere als defensiv auf, vielmehr drückten die Hausherren vom Anpfiff weg aufs Gaspedal, erspielten sich gegen tief stehende sowie etwas fahrige Madrilenen klare optische Vorteile und verbuchten über Lewandowski (3.) und Raphinha (6.) erste vielversprechende Abschlüsse.
Die Königlichen waren nicht gut im Spiel - und durften dennoch das erste Tor des Abends bejubeln: Vinicius Jr. wurde zunächst nicht konsequent attackiert, ehe dann auch noch Pechvogel Araujo dessen eigentlich harmlose Flanke aus sehr spitzem Winkel ins eigene Netz köpfte (9.) - es war das erst zweite Gegentor, das die Blaugrana in der laufenden Saison zu Hause kassierte, das erste war übrigens ein Elfmeter im farbenprächtigen Stadtderby gegen Espanyol (1:1).
Sergi Roberto belohnt Barcelonas Bemühungen

Jubelsprung: Sergi Roberto freut sich über das 1:1. IMAGO/Shutterstock
Mit der Führung im Rücken fühlten sich die Blancos sichtlich wohler auf dem Platz, auf einmal war von der anfänglichen Nervosität nichts mehr zu sehen. Real spielte sich frei, wirkte stabiler und ließ gegen ein immer noch druckvolles Barça kaum noch etwas zu. Christensens Kopfball im Anschluss an eine Ecke (24.) sowie Raphinhas 16-Meter-Schuss stellten Ausnahmen dar (24.).
Kurz vor dem Halbzeitpfiff belohnten sich die Hausherren letztlich aber doch mit dem hochverdienten Ausgleich: Nachdem Raphinha noch geblockt worden war, landete der Ball bei Sergi Roberto, der überlegt zum 1:1 ins rechte Eck traf (45.).
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich das Spiel ähnlich wie in Hälfte eins: Barcelona hatte den Ball und die Initiative, Real stand tief, verteidigte und hoffte auf Konter. Nennenswerte Abschlüsse brachte fortan keine der beiden Mannschaften jedoch zustande, sodass die intensive Partie relativ ereignislos dahinplätscherte.
VAR kassiert Asensios Treffer ein
Wenn jemand Betrieb machte, dann der Spitzenreiter, Lewandowski näherte sich gleich zweimal der Führung an (58., 67.), zwischenzeitlich sorgte auf der anderen Seiten der eingewechselte Rodrygo nach Busquets-Fehler für Wirbel (63.).
In den Zweikämpfen ging es nicht zimperlich zu, die Partie lebte in dieser Phase von ihrer Spannung und der Gewissheit, das beide Teams stets für ein Tor gut sind. Das zeigte sich eindrucksvoll in der 80. Minute, als der eingewechselte Asensio nach feiner Kombination das vermeintliche 2:1 erzielte. Nach VAR-Check wurde der Treffer wegen Abseits aber wieder einkassiert.
Kessié macht das Camp Nou zum Tollhaus
Als dann auch noch Asensios sehenswerter Distanzversuch drüber ging (85.), roch es nach einem Remis. Doch dazu kam es nicht, weil Lewandowski Balde mit einem Hackenpass in Szene setze und dieser anschließend den zuvor eingewechselten Kessié fand. Der Ivorer stach in der zweiten Minute der Nachspielzeit und sorgte mit seinem 2:1 für den ersten Clasico-Heimsieg von Xavi als Trainer des FC Barcelona.
Nach der Länderspielpause greifen die Katalanen, die nun satte zwölf Punkte Vorsprung auf Verfolger Real haben, am Samstag, den 1. April, wieder ins Geschehen von La Liga ein, dann geht's zum FC Elche (21 Uhr). Tags darauf empfängt Real Madrid seinen Namensvetter aus Valladolid (16.15 Uhr).