Der Erzrivale aus Madrid hatte am Samstag ordentlich vorgelegt , weswegen Barcelona am Sonntag gegen Aufsteiger Huesca unbedingt nachlegen wollte. Und die Offensive der Hausherren las sich wie eine Drohung: Der zuletzt bärenstarke Dembelé sollte neben Messi und Suarez wirbeln, mit Pässen sollte das Trio von Rakitic und Coutinho versorgt werden.
Der wilde erste Abschnitt im Camp Nou begann allerdings mit einem Schock-Moment für den Favoriten: Barça verteidigte zu sorglos, weswegen Cucho Hernandez nach nur drei Minuten ter Stegen erstmals überwinden durfte - das erste Gegentor für den deutschen Nationalkeeper in der neuen Saison. Die Hausherren brauchten ein wenig um sich zu schütteln, doch dann ließ Messi vier Gegenspieler alt aussehen und stellte ohne größere Mühe auf 1:1 (16.).
Barcelona erhöht das Tempo
In der Folge verlor der Außenseiter die Ordnung, weil Barcelona die Zügel anzog: Jordi Alba suchte Messi, doch Pulido war es, der zuvor die Kugel ins eigene Tor drückte (24.). Das 3:1 war eine Frage der Zeit. Dembelé, der den Führungstreffer mit einem fantastischen Pass eingeleitet hatte, scheiterte mit einem Schlenzer noch am Querbalken (29.).
Ter Stegen schimpft
Besser machte es kurz darauf Suarez, der eine schöne Flanke von Jordi Alba über die Linie drückte (39.). Sofort ging allerdings die Fahne wegen einer vermeintlichen Abseitsposition des Vorlagengebers nach oben. Der Video-Referee überstimmte aber Schiedsrichter Mario Melero Lopez - so wurde mit zehn Spielern eben am Mittelkreis der Torjubel nachgeholt. Das letzte Wort vor der Pause hatte aber Huesca, das in Person von Alex Gallar aus dem Nichts auf 2:3 verkürzte (42.). Ter Stegen schimpfte zurecht mit den viel zu passiven Kollegen, speziell Umtiti hatte in dieser Szene gar nicht gut ausgesehen.
Rakitic anspruchsvoll
Nach dem Wechsel donnerte Messi die Kugel sofort an die Latte und gab damit die Richtung vor. Eine Minute später hatte Dembelé seinen Auftritt: Der Franzose, der sich seit Saisonbeginn in hervorragender Form präsentiert und immer stärker wird, stellte mit einem tollen Schuss aus schwieriger Position auf 4:2 (48.). Kurz darauf erhöhte Rakitic technisch anspruchsvoll auf 5:2 (52.).
Huesca machte es den Hausherren allerdings auch viel zu einfach. Nächster Nachweis dafür in der 61. Minute: Der Aufsteiger rückte viel zu weit auf, ter Stegen warf den Ball schnell zu Coutinho. Der Brasilianer setzte Messi in Szene, der das halbe Dutzend voll machte. In der letzten halben Stunde hatte der bemitleidenswerte Gast Glück, dass Barcelona etliche Gänge runterschaltete. Ex-Bayern-Profi Vidal und Arthur kamen noch rein, Jordi Alba durfte sich in die Torschützenliste eintragen, ehe Suarez in der Nachspielzeit den 8:2-Endstand vom Punkt herstellte. Dabei blieb es dann aber auch.
Nach drei Siegen in den ersten drei Spielen will Barcelona nach der Länderspielpause am 15. September bei Real Sociedad nachlegen. Coach Ernesto Valverde wird wissen: Die Offensive ist hungrig, die Defensive hat Steigerungsbedarf.