Nur zwei Tage nach dem Dembelé-Schock , der in der katalanischen Presse auch hohe Wellen schlug , musste der FC Barcelona gegen Underdog Eibar ran. Nicht nur der französische Shootingstar fehlte, Coach Ernesto Valverde verzichtete auch auf den nach seiner Verletzung formschwachen Luis Suarez. In der offensiven Dreierreihe wirbelten neben Lionel Messi die jungen Denis Suarez (23) und Gerard Deulofeu (23). Im Mittelfeld durfte der bei den Fans umstrittene Sommer-Neuzugang Paulinho ran. Die Anfangself lief übrigens mit T-Shirts mit der Aufschrift "Courage Ousmane" auf. Eibar wartete unter anderem mit den ehemaligen Bundesligaprofis Takashi Inui (Eintracht Frankfurt) und Alejandro Galvez (Werder Bremen) auf.
Der erste Hochkaräter im Camp Nou gehörte den Gästen: Sergi Enrich tauchte frei vor ter Stegen auf, doch der Nationalkeeper reagierte glänzend (4.). Barcelona war die ersten 20 Minuten kaum im Spiel, hatte nur 57 Prozent Ballbesitz. Und brauchte deswegen den Gegner, um den Bann zu brechen: Ex-Bremer Galvez checkte Nelson Semedo plump um - Elfmeter. Messi trat an und chippte die Kugel lässig ins linke obere Toreck (21.). Doch auch die Führung half den Katalanen nicht, die gewohnte Dominanz auszustrahlen. Gerard Piqué, der sein 250. Ligaspiel für Barcelona machte, grätschte in letzter Sekunde in einen Inui-Schuss (28.).
Dembelé-Vertreter bereitet vor - und trifft selbst
Es brauchte also einen zweiten Standard, um den Spielstand in die Höhe zu schrauben: Dembelé-Vertreter Denis Suarez brachte eine Ecke perfekt in die Mitte, Paulinho kam angeflogen und köpfte wuchtig ein - 2:0 (38.). Mit seinem Tor ließ der Brasilianer seine Kritiker verstummen: Mit seinem erst zweiten Torschuss in der Liga erzielte Paulinho seinen zweiten Treffer.
Nach dem Wechsel bekamen die Katalanen dann erst so richtig Lust, Messi scheiterte an Marko Dmitrovic - Denis Suarez staubte kühl ab (53.). Eibar kam vier Minuten später aber auch noch zu seinem Tor, weil Sergi Enrich eine tolle Flanke perfekt verarbeitete (57.). Dann war wieder die Zeit für Messi gekommen: Erst schlenzte er die Kugel von der Strafraumgrenze ins linke untere Eck, dann zerrten zwei Verteidiger an ihm - und "La Pulga" tunnelte Keeper Dmitrovic einfach (59., 62.).
43 in 40 in 2017
Eibar, das sich noch wehrte und in Person von Joker Ruben Pena noch einmal den Innenpfosten traf (86.), hatte eigentlich genug. Messi aber war da anderer Meinung: Aleix Vidal bediente den Argentinier im Strafraum, der abermals locker einschob (87.). Das 6:1 war für Messi das 43. Tor in seinem 40. Spiel für die Katalanen im Kalenderjahr 2017 - eine wahnsinnige Zahl. Den nächsten Anlauf, den unangefochtenen Spitzenreiter zu stoppen, nimmt am Samstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) Aufsteiger Girona. Mit realistischen Chancen?