2. Bundesliga

kicker: Herr Baumann, was treibt Sie bei Werder noch an?

Bremens Sportchef im kicker-Interview (Montagsausgabe)

Auslaufender Vertrag: Herr Baumann, was treibt Sie bei Werder noch an?

Der Vertrag läuft aus: Bremens Sportchef Frank Baumann.

Der Vertrag läuft aus: Bremens Sportchef Frank Baumann. imago images

Frank Baumann hat noch keine Entscheidung darüber getroffen, ob er seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag beim SV Werder Bremen ein weiteres Mal verlängern will. Der 46-Jährige spricht von einem "längeren Prozess", in dem er sich noch befindet - da sei es nicht damit getan, sich einmal hinzusetzen, einmal spazieren zu gehen "und danach ist man für sich klar". Bei seinen beiden vorherigen Vertragsverlängerungen in Bremen sei das jedoch nicht anders gewesen.

Nachdem Baumann den Job als Sportchef Mitte 2016 angetreten hatte, unterschrieb er zunächst 2018 vorzeitig einen neuen Kontrakt - und dann vor rund einem Jahr noch einmal, für lediglich eine Saison, ganz bewusst. Dem SV Werder standen in der Zwischenzeit noch die pandemiebedingt verschobenen Aufsichtsratswahlen bevor. Nach dem Bundesliga-Abstieg in der vergangenen Spielzeit stellte sich im September ein neues Gremium auf, das im Oktober seine Arbeit aufgenommen hatte.

Man kann davon ausgehen, dass dazu mehrere Gespräche geführt werden, bis die Entscheidung fällt.

Frank Baumann

Unter besonderer Beobachtung, geschweige denn auf Bewährung, sieht sich Baumann deshalb nicht: "Es fühlt sich für mich nicht anders an als in den letzten fünf Jahren mit dem vorherigen Aufsichtsrat." Der Austausch sei "sehr vertrauensvoll" und bezüglich einer möglichen Vertragsverlängerung "wird es wie in einem normalen Mitarbeitergespräch verlaufen, in dem man Feedback bekommt", so der Bremer Sportchef: "Darüber, was ist, was war - und was vor allem noch kommen soll. Man kann davon ausgehen, dass dazu mehrere Gespräche geführt werden, bis die Entscheidung fällt."

"Wir wollen stärker zurückkommen"

Doch was treibt Baumann in seinem Job bei Werder noch an? "Den Verein bestmöglich durch diese schwierige Phase zu lenken - finanziell, sportlich und infrastrukturell. Wir wollen stärker zurückzukommen." Und dabei gehe es nun auch darum, "sich strategisch so aufzustellen, um gesund in die Zukunft zu gehen". Diese Aufgabe sei noch nicht erfüllt, erläuterte der 46-Jährige, "das würde der aktuellen Situation nicht gerecht werden", und er betonte: "Ich bin weiterhin sehr ehrgeizig."

Wann mit einer Entscheidung in der Personalie Baumann zu rechnen sei, darauf will man sich bei Werder nicht festlegen, auch nicht auf eine Deadline Ende Januar. Andere Dinge in Sachen persönlicher Lebensplanung hat der Ex-Profi bis dahin "überhaupt nicht" auf der Liste: "Erst einmal steht dort, dass ich meinen aktuellen Job mit allem was ich habe machen möchte."

Job außerhalb des Fußballs?

Was Baumann jedoch ausschließen könne, ist, "dass ich direkt von Werder zu einem anderen Klub wechseln werde" - falls seine Zeit im Sommer in Bremen enden sollte. "Zunächst werde ich eine Auszeit von mindestens einem Jahr einlegen, ähnlich wie ich das nach meinem Profi-Karriereende und im Jahr 2015 bereits gemacht habe. Auch da war es übrigens durchaus vorstellbar, dass ich außerhalb des Fußballs einen Job übernehme."

Im kicker-Interview der Montagsausgabe (schon am Sonntagabend digital abrufbar als eMagazine) spricht Frank Baumann zudem über einen Jahreswechsel mit Symbolcharakter, das Werder-Krisenmanagement im Fall Markus Anfang - und er offenbart ein geheimes Treffen mit Trainer Ole Werner.

Tim Lüddecke

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