Augsburgs Coach Manuel Baum schickte trotz der 0:1-Niederlage beim Hamburger SV die selbe Mannschaft wieder ins Rennen. Koo erhielt erneut den Vorzug vor Khedira, der angeschlagene Caiuby wurde rechtzeitig fit. Ein Wechsel hingegen bei Gladbach im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen den 1. FC Köln : Auf der rechten Seite durfte Jubilar Herrmann (200. BL-Spiel für die Fohlen) für Traoré (Bank) ran.
Es dauerte handgestoppte 35 Sekunden, ehe das Leder erstmals im Tor zappelte. Finnbogason gewann den Luftkampf gegen Vestergaard und verlängerte auf Gregoritsch, der wieder auf Finnbogason ablegte. Der Angreifer versetzte mit einer Schusstäuschung Elvedi und überwand mit links aus kurzer Distanz Keeper Sommer, der mit der Hand noch am Ball war. Offenbar checkte Referee Stegemann danach noch den Zweikampf zwischen Finnbogason und Vestergaard, das Tor zählte aber letztlich.
Wirbel um Vestergaards Handspiel - Videoassistent greift nicht ein
Und es ging munter weiter in Augsburg. Beide Teams spielten mit offenem Visier, agierten temporeich und kamen an die gegnerischen Strafräume. So auch der FCA in der 7. Minute: Finnbogason legte mit der Brust ab auf Schmid, der aus 16 Metern direkt abzog. Vestergaard warf sich in den Schuss und bekam den Ball an die Hand. Doch Stegemann ließ weiterspielen, auch der Videoassistent griff nicht ein, so dass für die Hausherren nur eine Ecke statt Elfmeter heraussprang.
Für Augsburg umso ärgerlicher, da es kurz darauf 1:1 stand - und das dank eines simplen Doppelpasses. Stindl bediente Zakaria, allein vor Hitz behielt der Neuzugang die Nerven und erzielte seinen ersten Bundesligatreffer. Die FCA-Abwehr war zu weit aufgerückt, so dass sich für den Schweizer zu viel Platz ergab (8.).
1. Bundesliga, 2. Spieltag
Und auch der nächste "Doppelschlag" hatte es für den FCA in sich. Finnbogason stand frei vor Sommer, sein Schüsschen aus 17 Metern wirkte aber eher wie eine Rückgabe. Im direkten Gegenzug machte es Gladbach besser: Raffael dribbelte sich in den Strafraum und bediente Herrmann, der aus elf Metern an Hitz scheiterte. Doch beim Abpraller war Wendt in der Mitte mit dem Kopf zur Stelle und nickte ein. Framberger kam einen Schritt zu spät (30.).
Doch der FCA ließ den Kopf nicht hängen, war um den Ausgleich bemüht. Caiuby kam nach Baiers 16-Meter-Schuss mit der Hacke an den Ball, lenkte ihn aber dadurch genau auf Sommer (40.). Hinten aber wirkte Augsburg anfällig. Gouweleeuw verschätzte sich auf links nach einem langen Ball, Hazard konnte dadurch unbedrängt aufs Tor zulaufen. Vom Fünfmetereck aus nahm er die Pike und visierte das lange Eck an - das Aluminium half dem FCA, der kurz vor der Pause in Person von Finnogason selbst noch eine gute Gelegenheit für sich verbuchen durfte.
Direkt nach der Pause war das Manko der Hausherren endgültig nicht mehr zu übersehen. Vier Riesengelegenheiten in drei Minuten blieben ungenutzt, was allerdings auch Keeper Sommer zu verantworten hatte. Die Distanzschüsse von Finnbogason parierte der Schweizer gekonnt, Gregoritsch und Caiuby - beide hatten sich im Luftduell gegen den normalerweise kopfballstarken Vestergaard durchgesetzt - verfehlten das Ziel per Kopf nur um Zentimeter.
Augsburgs Joker-Co-Produktion
Und Gladbach? Die Fohlen sahen sich meist in die Defensive gedrängt und verlegten sich aufs Kontern, das aber ohne großen Erfolg. Und hinten musste immer wieder Sommer helfen, so auch bei Schmids Großchance in der 65. Minute. Trainer Baum entschied sich in der 76. Minute für einen Dreifachwechsel. Zunächst änderte sich aber nichts an der Erkenntnis, dass den Schwaben im Angriff die Durchschlagskraft fehlte, weiterhin ließen sie beste Chancen aus. Als kaum mehr einer mit dem 2:2 rechnete, fiel es doch - und das dank der Joker. Wendt ließ den eingewechselten Heller flanken, Ginter und Kramer standen zu weit von Joker Cordova weg. Der Neuzugang versenkte das mit links aus kurzer Distanz, diesmal konnte auch Sommer nicht mehr helfen (89.).
Doch das war's immer noch nicht aus Augsburg. In der Nachspielzeit hatte Hinteregger den Siegtreffer auf dem Kopf, zielte aber nicht genau genug. Kurz vor Schlusspfiff tauchte plötzlich Johnson auf der anderen Seite frei vor dem Tor auf, schlug aber über den Ball. Hitz warf sich auf das Leder - dann war Schluss.
In zwei Wochen darf Augsburg sein nächstes Ligaspiel gegen den 1. FC Köln erneut am Samstag (15.30 Uhr) vor heimischem Publikum austragen. Gladbach empfängt zur gleichen Zeit die Eintracht aus Frankfurt.