Augsburgs Coach Martin Schmidt nahm nach dem 2:3 in Bremen vor der Länderspielpause drei Umstellungen vor, zwei davon zwangsweise: Statt Lichtsteiner (Gelb-Rot-Sperre), Baier (Wadenblessur) sowie Gregoritsch (Bank) begannen Framberger (Comeback nach Kreuzbandriss), Moravek und Finnbogason.
Frankfurts Trainer Adi Hütter stellte nach dem 2:1 gegen Düsseldorf ebenfalls auf drei Positionen um: Statt Kohr, Joveljic (beide Bank) und Kostic (kurzfristig vor dem Spiel erkrankt) spielten Sow (Startelfdebüt in der Bundesliga), Chandler und Bundesliga-Debütant André Silva (kam kurz vor Ende der Transferfrist im Gegenzug für Rebic als Leihgabe vom AC Mailand).
Richter und Niederlechner bestrafen defensive SGE-Schwächen
Viel fehlte nicht und die Partie hätte nach nur gut 35 Sekunden mit einem Paukenschlag zugunsten der Augsburger begonnen. Denn nach Vorarbeit des freigespielten Vargas scheiterte Niederlechner im Strafraum aus bester Position am aufmerksamen Trapp. In der Folge benötigte die Eintracht einige Minuten, um ins Spiel zu finden, übernahm dann aber mehr und mehr die Kontrolle. Paciencia traf in der 14. Minute vom Strafraumrand den Außenpfosten, war in der Entstehung der Chance indes auch mit der Hand am Ball gewesen. Die Hessen blieben zunächst tonangebend, Kamada verfehlte das Tor in der 27. Minute nur knapp - auch, weil Koubek beim Abschluss des Japaners noch leicht am Ball gewesen war.
Bundesliga, 4. Spieltag
Eine eigentlich harmlos anmutende Szene in der 33. Minute, bei der Hinteregger eine Hereingabe unterschätzte, mündete schließlich in einer zweiten Großchance für den FCA: Finnbogason traf aber letztlich nur Hintereggers Oberschenkel, anstatt ins halbleere Tor. Plötzlich aber waren die bayerischen Schwaben am Drücker und gingen kurz darauf sogar in Führung. Finnbogason gewann nach weitem Ball von Khedira ein Kopfballduell mit Hinteregger und legte so Richter maßgenau das 1:0 auf (36.). Und die SGE offenbarte weitere Schwächen in der Defensive, die noch vor der Halbzeit Niederlechner zum 2:0 nutzte: Nach einem Einwurf wurde der Stürmer nicht angegriffen und schloss so aus der Distanz sehenswert in den Torwinkel ab (43.).
Paciencia macht es spannend
Nach der Pause tauschte Hütter bei der SGE und brachte Kohr für den unauffälligen Sow. Die Eintracht war nun sichtlich um Offensive bemüht, kam jedoch lange Zeit nur zu einigen Halbchancen, die beste Gelegenheit in den ersten 25 Minuten nach Wiederbeginn hatte Silva schon in der 48. Minute, dessen strammen Distanzschuss ans Außennetz Koubek noch leicht ablenkte. Mit zunehmender Spieldauer erhöhte sich der Druck der Frankfurter, bei denen Hütter mit der Hereinnahme von Dost für Rode das Risiko dann auch nominell erhöhte (65.). Mit Erfolg: In der 73. Minute besorgte Paciencia nach Vorarbeit von Kohr aus zentraler Position im Strafraum mit einem Flachschuss den Anschlusstreffer.
In der Schlussphase drängte die Eintracht auf den Ausgleich, die ganz großen Chancen blieben aber aus. Ausnahme: Nach Einzelaktion von Kamada und Schuss aus spitzem Winkel musste Koubek abwehren (90.). So blieb es schließlich beim knappen Vorsprung für die Augsburger.
Augsburg gastiert am Samstag (15.30 Uhr) beim SC Freiburg. Für Frankfurt geht es am Donnerstag (18.55 Uhr), dem ersten Spieltag der Europa-League-Gruppenphase, gegen den FC Arsenal weiter. In der Bundesliga empfängt die SGE dann am Sonntag (18 Uhr) Borussia Dortmund.