2. Bundesliga

Aufstieg? Leitl: "Wir sind sehr gelassen und überzeugt"

Fürth-Coach warnt vor St. Pauli - Fragezeichen hinter Jaeckel

Aufstieg? Leitl: "Wir sind sehr gelassen und überzeugt"

Gibt sich trotz großer Aufstiegschancen gelassen: Fürths Coach Stefan Leitl.

Gibt sich trotz großer Aufstiegschancen gelassen: Fürths Coach Stefan Leitl. imago images

Den nächsten Patzer des Fürther Konkurrenten im Aufstiegskampf hat Stefan Leitl natürlich registriert - beeinflussen lässt er sich davon aber nicht. "Wir sind im bisherigen Saisonverlauf sehr gut damit gefahren, bei uns selbst zu bleiben", erklärt der Chefcoach der Spielvereinigung und hält daran auch im Saisonendspurt fest: "Wir schauen nicht auf andere Vereine und Plätze, sondern nur auf uns und das, was wir selbst beeinflussen können." Auch ein erhöhtes Maß an Aufregung - jetzt, wo der Aufstieg ins Oberhaus in immer greifbarere Nähe rücken kann - hat der 43-Jährige nicht festgestellt, weder bei sich noch bei seiner Mannschaft: "Wir sind sehr gelassen in allem, was wir tun, und auch überzeugt von dem, was wir tun."

Überzeugender Auftritt gegen Braunschweig

Dieses Selbstverständnis war der jüngsten Mannschaft im Unterhaus erst am vergangenen Dienstagabend beim 3:0-Heimsieg über Aufsteiger Eintracht Braunschweig anzumerken. Im Schnellverfahren schossen die Weiß-Grünen binnen 33 Minuten den späteren Endstand heraus, um anschließend in den Schongang zu schalten und das Ergebnis bis zum Schlusspfiff souverän zu verwalten. "Der Auftritt meiner Mannschaft war von der ersten Minute an sehr konzentriert", würdigte Leitl auf der Pressekonferenz am Freitag noch mal die Leistung von vor drei Tagen, "wir waren in unserem Handeln sehr konsequent. Das war über 90 Minuten ein sehr seriöser Auftritt meiner Mannschaft."

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"Schweres Auswärtsspiel" gegen St. Pauli

Genau den will der gebürtige Münchner auch am Sonntagmittag am Millerntor sehen, wenn es für das Kleeblatt zum FC St. Pauli, dem besten Rückrundenteam der Liga geht. 28 Punkte - und damit drei Zähler mehr als Fürth - haben die Kiezkicker in der zweiten Saisonhälfte bisher eingefahren, allerdings auch eine Partie mehr als die Mittelfranken absolviert. "Das wird ein sehr schweres Auswärtsspiel für uns", mutmaßt Leitl, "sie spielen eine hervorragende Rückrunde."

Zu Jahresbeginn waren die Hamburger noch als Tabellenvorletzter mit nur neun Punkten in den Ronhof gereist und hatten dort 1:2 verloren, inzwischen stehen sie trotz der jüngsten 0:2-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf mit 44 Zählern auf Rang 7. "Sie haben im Winter ihren Kader noch mal qualitativ sehr gut verstärkt", erklärt Leitl die Leistungsexplosion, "dazu war Sportchef Andreas Bornemann mit seiner ruhigen Art, wie wir ihn kennen, immer vom Weg überzeugt. Es hat sich ausgezahlt, an Schulle (Trainer Timo Schultz, Anm.d.Red.) festzuhalten, wofür sie nun die Früchte tragen."

Fürth reist als bestes Auswärtsteam nach Hamburg

Die St.-Pauli-Mannschaft aus dem Hinrundenspiel könne man also nicht mehr mit der jetzigen vergleichen, findet Leitl. Damit seine Mannschaft als bestes Auswärtsteam der Liga (acht Siege, sechs Remis, eine Niederlage) auch aus Hamburg Zählbares mitbringt, fordert der Trainer Folgendes ein: "Wir brauchen eine gute Ordnung auf dem Platz, eine gute Kompaktheit, eine gute Disziplin, ein gutes Positionsspiel und viel Mut in unseren eigenen Aktionen." Weil "St. Pauli sicher das Gleiche vorhaben wird und gut in Form ist", erwartet Leitl "ein Spiel auf Augenhöhe".

Personell keine Veränderung zum BTSV-Spiel

In dem ihm wohl der identische Kader wie gegen Braunschweig zur Verfügung stehen wird. Heißt: Innenverteidiger Mergim Mavraj (muskuläre Probleme) wird ebenso fehlen wie die Angreifer Robin Kehr (Corona-Kontaktperson) und Emil Berggreen (Adduktorenprobleme). Hinter dem Einsatz von Paul Jaeckel, der gegen die Eintracht wegen Oberschenkelproblemen ausgewechselt werden musste, steht noch ein "kleines Fragezeichen", wie Leitl berichtet. "Er hat noch nicht mit der Mannschaft trainiert und war heute locker laufen. Wir werden sehen, wie es ihm morgen geht." Der Erfolgscoach des Kleeblatts ist aber optimistisch, dass der Nebenmann von Maximilian Bauer im Abwehrzentrum am Samstag trainieren und anschließend die Reise mit nach Hamburg antreten kann. Wo Fürth am Sonntag den nächsten wichtigen Schritt in Richtung Bundesliga machen kann - Patzer der Konkurrenz hin oder her.

Fabian Istel

Schwache Männel-Bilanz, Jahn-Hochgefühl und ein Heidenheim-Spezialist