Athletic Bilbao begann im Hexenkessel San Mames stark und hatte in Mittelstürmer Llorente einen ständigen Unruheherd. Den Führungstreffer der Basken legte der spanische Nationalspieler in der 17. Minute schön auf. Die Hausherren drängten auf den zweiten Treffer und kamen zu weiteren Chancen. Portugals Torwarthoffnung Rui Patricio reagierte jedoch mehrfach stark. Kurz vor der Pause kam Sporting durch Torjäger van Wolfswinkel etwas überraschend zum Ausgleich, doch Athletic konterte prompt: Ibai traf, erneut hieß der Vorbereiter Llorente.
Nach dem Wechsel drängte Bilbao zunächst verstärkt auf den dritten Treffer. Llorente scheiterte per Kopf jedoch genauso am Pfosten wie auf der anderen Seite Insua per Freistoß. Gegen zu passive Portugiesen blieb Athletic tonangebend, doch in der Schlussphase verflachte die Partie und plätscherte auf die Verlängerung zu. Dann schwang sich Llorente jedoch endgültig zum Mann des Abends auf und sorgte in der "Kathedrale" mit seinem Treffer zwei Minuten vor Schluss für Riesenjubel. Bilbao steht nach 1977 zum zweiten Mal in einem europäischen Finale.
Valencia ging mit einer 2:4-Hypothek ins Rückspiel gegen Atletico Madrid und drückte von Beginn an mächtig aufs Gaspedal. Es spielten praktisch nur die klar überlegenen Gastgeber, die volles Tempo gingen, durch Jonas, Soldado und Canales jedoch reihenweise gute Chancen vergaben. So ging es torlos in die Pause. Nach knapp einer Stunde kam es dann knüppeldick für Valencia: Erst verdrehte sich der starke Canales das Knie und musste runter, wenig später jagte Adrian den Ball nach feinem Pass von Diego zur Gästeführung in die Maschen.
Danach war die Luft raus, ehe es eine Viertelstunde vor Schluss doch noch einmal richtig turbulent wurde: Grund war eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Skomina, der Elfmeter gegen Atletico-Kapitän Tiago pfiff, obwohl Gegenspieler Tino Costa mit der Hand am Ball gewesen war. Der Slowene revidierte die Entscheidung nach Absprache zwar wieder, doch es entstand eine tumultartige Rudelbildung, in der Tiago die Sicherungen durchbrannten - Rot war die Folge.
Der Kapitän verpasst damit das Finale von Bukarest, in das Atletico durch den 1:0-Auswärtserfolg einzieht. Damit machten es die Colchoneros besser als Lokalrivale Real Madrid am Mittwoch. Torjäger Falcao, der diesmal leer ausging, bietet sich dann die Gelegenheit, nach seinem Vorjahrestriumph mit Porto zum zweiten Mal in Folge Europa-League-Sieger zu werden.