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Marco Asensios Märchen - doch Real Madrid zeigt zwei Gesichter

Madrid weiterhin zwei Punkte hinter Barcelona

Asensios Märchen - doch Real zeigt zwei Gesichter

Hatte gut Lachen: Marco Asensio krönte sein Comeback mit Tor und Vorlage.

Hatte gut Lachen: Marco Asensio krönte sein Comeback mit Tor und Vorlage. imago images

Da war das Lächeln wieder. Selbst wenn er es versucht hätte, hätte Marco Asensio es wahrscheinlich nicht unterdrücken können. Elf lange Monate hatte sich der inzwischen 24-Jährige nach seiner schweren Knieverletzung in der Vorbereitung zum Comeback gequält, mit dem in dieser Saison wohl kaum einer noch gerechnet hätte - Corona-Pause sei dank.

Asensio benötigt 30 Sekunden und einen Kontakt

"Es waren viele Monate harter Arbeit", erzählte ein sichtlich erleichterter Asensio nach Spielende gegenüber "Movistar". Elf Monate für gerade einmal 30 Sekunden, die der Linksfuß nach seiner Einwechslung benötigte, um mit seinem ersten Kontakt das Tor zum 2:0 zu erzielen - und was für ein Tor es war: Linksverteidiger Ferland Mendy überlief seinen Gegenspieler und flankte in den Strafraum, wo Asensio die Kugel volley ins lange Eck feuerte.

Spielersteckbrief Asensio
Asensio

Asensio Marco

Spielersteckbrief Benzema
Benzema

Benzema Karim

Ein Comeback wie im Märchen, die Story des Abends für Real, ein feierlicher Grund für königliche Glückseligkeit. Beinahe noch imposanter war das Traumtor Karim Benzemas zum 3:0-Endstand, Rückkehrer Asensio bereitete vor. "Die Bewegung, der Abschluss - es war ein großartiger Treffer", adelte Trainer Zinedine Zidane, der - auch selbstverschuldet - mit dem 3:0 gegen Valencia nicht nur zufrieden sein konnte.

Zidanes Idee geht nicht auf

Nach verheißungsvollem Beginn legte Real im Estadio Alfredo di Stefano (das Bernabeu wird aktuell umgebaut) eine mehr als dürftige erste Hälfte hin und durfte sich bei Rückhalt Thibaut Courtois und dem VAR bedanken, nicht in Rückstand geraten zu sein. Probleme in der Raumaufteilung, kaum Bewegung, ausrechenbare Angriffe und die gewohnten Mängel nach Ballverlusten - Zidanes Idee, mit Casemiro, Toni Kroos, Fede Valverde und Luka Modric gleich vier zentrale Mittelfeldspieler aufzustellen, ging zunächst so gar nicht auf.

Sind wieder gut in Form und harmonieren immer besser: Reals Angreifer Eden Hazard und Karim Benzema (r.).

Sind wieder gut in Form und harmonieren immer besser: Reals Angreifer Eden Hazard und Karim Benzema (r.). Getty Images

Nach dem Seitenwechsel, vor allem nach dem 1:0-Brustlöser, dem eine feine Kombination von Modric, Eden Hazard und Vollstrecker Benzema vorangegangen war, zeigte Madrid sein anderes Gesicht. Konzentrierte Arbeit gegen den Ball, effektive Vorstöße der Außenverteidiger, schnelle Kombinationen im Zentrum und ein Sturmduo Benzema und Hazard, das immer besser harmoniert. Generell scheint der ebenfalls verletzungsgeplagte Belgier nun wirklich bei Real anzukommen, war schon beim 3:1 gegen Eibar an allen drei Toren beteiligt.

Für 90 konstante Minuten reicht es nicht

Das 3:1 gegen Eibar war jedoch ebenfalls ein Spiel, das veranschaulichte, dass Real Madrid selten über volle 90 Minuten konstant und konsequent überzeugen kann. Fehlende Konstanz darf wohl als eine der Hauptursachen dafür betrachtet werden, dass der spanische Rekordmeister seit 2012 in der Schlusstabelle nur einmal ganz oben stand (2016/17).

Und auch aktuell rangieren die Königlichen zwei Zähler hinter dem FC Barcelona, der auch an den kommenden drei von neun verbleibenden Spieltagen vorlegt, also zeitlich vor Real spielt. "Wir wissen, dass es bis Saisonende so sein kann", meint Zidane, der ohnehin nur auf sein eigenes Team schauen will. In dieses ist mit Marco Asensio ein "neuer" Faktor zurückgekehrt, der auf der Zielgeraden noch entscheidend werden kann - und werden will: "Es ist eine große Genugtuung, ich fühle mich gut und bin bereit für den Endspurt."

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