Bundesliga

Union Berlin: Robert Andrich trotz Niederlage in Leipzig stolz

Union will in der Rückrunde nachlegen

Andrich stolz: "Wir haben die Hinrunde überragend gespielt"

Blickt trotz der Niederlage stolz auf die Hinrunde zurück: Robert Andrich.

Blickt trotz der Niederlage stolz auf die Hinrunde zurück: Robert Andrich. imago images

Eine Viertelstunde nach dem Abpfiff der Partie bei RB Leipzig war der größte Frust bei den Akteuren des 1. FC Union Berlin über die 0:1-Niederlage größtenteils verflogen. Beim Auslaufen in der Red Bull Arena wurde schon wieder gelacht.

Das hatte seinen Grund. Zwar blieben die Punkte verdientermaßen bei RB, die Mannschaft von Trainer Urs Fischer hatte sich dennoch erneut gegen ein Spitzenteam wacker geschlagen. "Wir haben Leipzig über weite Strecken sehr viel abverlangt. Dass man bei RB nicht alles verteidigen kann, ist auch klar. Trotzdem haben wir nicht so viel zugelassen", sagte Mittelfeldmann Robert Andrich. "Ich würde schon sagen, dass wir ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht haben. Die 0:1-Niederlage ist ein bisschen ärgerlich. Aber gegen Leipzig kann man schon mal verlieren."

Am 55. Geburtstag blieb Union erstmals in der Saison ohne Treffer

Das kam in der gesamten Hinrunde nur drei Mal vor, weiterhin noch zum Auftakt daheim gegen den FC Augsburg und bei Hertha BSC (jeweils 1:3). Mit 28 Punkten hat Union jetzt acht Zähler mehr auf dem Konto als im Bundesliga-Premierenjahr nach 17 Spielen. Da stört es fast nicht, dass die Eisernen in Leipzig am Tag des 55. Vereinsgeburtstages erstmals in einem Pflichtspiel dieser Serie keinen eigenen Treffer bejubeln durften.

Die Freude über das Erreichte überwiegt. Union ist die Überraschungsmannschaft der Liga. Wohl niemand hätte der Elf diese Entwicklung zugetraut, zumal auch in Leipzig verletzungsbedingt nicht die nominell stärkste Formation zur Verfügung stand. "Wir haben die Hinrunde überragend gespielt. Nach unten haben wir uns ein richtig großes Polster erarbeitet. Darauf können wir schon stolz sein", meinte Andrich.

Union schrammt nur knapp an einem CL-Platz vorbei

Europacup-Träume werden von den Verantwortlichen und Spielern praktisch immer ins Reich der Fabel verwiesen. Aber ganz so abwegig ist das vielleicht doch nicht. Mit einem Unentschieden in Leipzig hätte Union zur Halbzeit der Bundesligasaison auf Platz vier gestanden. Und selbst jetzt sind der Vierte Borussia Dortmund und der Fünfte VfL Wolfsburg nur einen Zähler voraus. "Wir müssen immer am Limit spielen, wenn wir Punkte holen wollen. Auch diesmal ist die Mannschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten ans Limit gegangen", sagt Sportchef Oliver Ruhnert. "Wenn man gegen RB Leipzig ein Spiel so offen gestaltet, dass es bis zum Ende eng ist, hat man als Union Berlin an seinem Limit gespielt."

Auch Ruhnert wünscht sich, dass es in der Rückrunde so weitergeht. Bereits am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in der Partie beim FC Augsburg kann Union nach dem Ende der Serie von sechs Spielen ohne Niederlage ein neues Erfolgskapitel aufschlagen. Die Mannschaft flog am Donnerstag von Leipzig direkt in Richtung Augsburg weiter.

In Augsburg ist Kapitän Trimmel wohl wieder dabei

Im Match beim FCA dürfte der in Leipzig geschonte Kapitän Christopher Trimmel wieder für Julian Ryerson in die Startelf rücken. Denkbar ist auch, dass Mittelfeldspieler Grischa Prömel und Offensivmann Sheraldo Becker in den Kader zurückkehren. Das angeschlagene Duo verfolgte das Geschehen in Leipzig als Zuschauer.

Wenn die Mannschaft am Samstagabend nach Berlin zurückkehrt, wird sie verbesserte Bedingungen vorfinden. Der Rasen des Trainingsgeländes wird gerade ausgetauscht. In der kommenden Woche soll das Grün im Stadion An der Alten Försterei dran sein. Zum nächsten Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am 30. Januar dürfte es die Premiere für den neuen Untergrund geben.

Matthias Koch

Bilder zur Partie RB Leipzig - 1. FC Union Berlin