
Torschützen unter sich: Altintop (re.) und Toni waren im ersten Durchgang für die Bayern erfolgreich. dpa
Der RSC Anderlecht hatte durch ein 1:1 bei Girondins Bordeaux die Zwischenrunde erreicht. Trainer Ariel Jacobs setzte gegen die Bayern auf Kontinuität und brachte genau die gleiche Elf.
Bayerns Coach Ottmar Hitzfeld hingegen ließ in Brüssel sein berühmtes "Rotationsprinzip" walten. So fanden sich im Vergleich zum 1:0-Erfolg auf Schalke gleich sechs neue Spieler in der Anfangself wieder: Auf den Außenverteidigerpositionen kamen Sagnol und Lahm für Lell und Jansen zum Zug. Zudem wurde der verletzte Lucio (Adduktorenprobleme) von Demichelis in der Innenverteidigung vertreten. Dafür durfte van Bommel als "Sechser" von Beginn an ran. Darüber hinaus erhielten Ribery und Klose eine Verschnaufpause. Diese beiden wurden von Ottl und Podolski vertreten. Podolski agierte aber nicht als Spitze, sondern übernahm die Rolle des geschonten Ribery.
UEFA-Cup
Anderlecht kam zu Beginn besser ins Spiel, die Belgier gingen höheres Tempo, spielten zielstrebiger und erzeugten meist über die Flügel Druck auf die Münchener Defensive. Bis auf einen Distanzschuss von Polak, der Rensing kaum vor Probleme stellte (6.), sprang zunächst für den RSC aber nichts heraus.
Auf der anderen Seite brauchten die Bayern etwas, um aus den Startlöchern zu kommen, aber nach neun Minuten war es dann soweit. Gleich der erste Torschuss wurde im gegnerischen Gehäuse untergebracht: Toni hatte das Leder zu Altintop weiter geleitet, der dann mit einem strammen Schuss ins linke Eck aus rund 30 Metern halbrechter Position Keeper Zitka keine Chance ließ.
In der Folge übernahmen die Münchener die Kontrolle im Spiel. Sie verlagerten das Geschehen in die Hälfte des belgischen Rekordmeisters und ließen den Ball dort dann lange in den eigenen Reihen laufen, so dass die Feldvorteile in dieser Phase ganz klar bei den Bayern lagen.
Aber die Hitzfeld-Schützlinge ließen es mit der Führung im Rücken etwas zu locker angehen und brachten die "Lila-Weißen" zurück ins Spiel. Und fast wäre diese Spielwese bestraft worden, aber Chatelle traf aus aussichtsreicher Position nur den Pfosten (21.). Beide Mannschaften spielten von da an auf Augenhöhe, ohne dabei wirklich gefährlich zu werden. Das Spielgeschehen fand überwiegend zwischen den Strafräumen statt.
Kurz vor der Pause wurde es dann nochmal richtig aufregend. Zuerst sah Wasilewski wegen eines "Frustfouls" an Schweinsteiger die Gelbe Karte (42.) und nur eine Minute später stand der Pole erneut im Mittelpunkt des Geschehens: Nach einem Zweikampf gegen Toni zückte Schiedsrichter Olegario Benquerenca aus Portugal erneut die Gelbe Karte, was einen Platzverweis für Wasilewski zur Folge hatte. Auch Toni wurde in dieser Szene verwarnt, und da es seine dritte Gelbe war, wird der Italiener im Rückspiel nicht mitwirken dürfen.
Es kam aber noch dicker für den RSC: In der Nachspielzeit der ersten Hälfte profitierte Toni von einem Torwartfehler von Zitka, was den 2:0-Halbzeitstand bedeutete.

Trafen im zweiten Durchgang für den FCB: Podolski (li.), Klose und Ribery (re.). dpa
In der zweiten Hälfte durfte der Italiener dann zuschauen. Klose kam für ihn in die Partie, zudem durfte nun auch Ribery ran. Der Franzose kam für Schweinsteiger. Und beide sollten im zweiten Durchgang für Wirbel sorgen: Zuerst setzte Ribery während eines Konters Podolski in Szene. Der Jungstürmer bedankte sich und vollendete nervenstark aus 12 Metern ins rechte Eck (57.). Zehn Minuten später folgte der nächste Streich: Diesmal war es Klose, der eine Vorlage von Ribery nutzte. Der eingewechselte Stürmer schob das Leder aus fünf Metern ins rechte Eck.
Anderlecht hatte sich inzwischen in sein Schicksal gefügt, die Bayern verwalteten das Ergebnis. Vier Minuten vor dem Ende setzte schließlich Ribery mit einem direkten Freistoß zum 5:0 den Schlusspunkt in dieser einseitigen Partie.
Das Rückspiel in München wird am 12. März ausgetragen. Zuvor wird es für beide Kontrahenten in der Liga wieder ernst. Die Hitzfeld-Schützlinge empfangen am Samstag zu Hause den Karlsruher SC. Der RSC Anderlecht gastiert am Sonntag bei Sporting Charleroi.