Bundesliga

Nadiem Amiri: Traumtor für eine "tote" Mannschaft

Leverkusens Mittelfeldspieler findet nach Niederlage klare Worte

Amiris Traumtor für eine "tote" Mannschaft

Nadiem Amiri trifft gekonnt zum 1:0 in Frankfurt - am Ende steht Leverkusen trotzdem mit leeren Händen da.

Nadiem Amiri trifft gekonnt zum 1:0 in Frankfurt - am Ende steht Leverkusen trotzdem mit leeren Händen da. imago images

Es sah nach der nächsten Erfolgsgeschichte aus. Pass von Nadiem Amiri auf Florian Wirtz, der den Ball leicht verzögert elegant mit links auf den durchstartenden Amiri schaufelt. Der nimmt den Ball mit etwas Unterstützung von Frankfurts Erik Durm mit dem Rücken zum Tor zur Seite mit und kickt ihn mit dem Absatz unter dem herausstürzenden Eintracht-Keeper Kevin Trapp hindurch zur Leverkusener Führung ins Tor.

In diesem Moment ahnte selbst Rudi Völler nicht, wie dieser Nachmittag in Frankfurt enden sollte. "Da denkst du erstmal: Wenn dir solche Tore gelingen, kann dir nicht viel passieren", gab der Geschäftsführer am Sonntag beim Doppelpass in "Sport1" zu, "aber danach war es mit der Herrlichkeit vorbei."

In der Tat. Dem Traumtor ließ die Werkself kaum noch etwas Ansehnliches folgen. Bayer fehlte es offensiv und defensiv in vielen Bereichen. "Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, wir waren gefühlt tot, hatten kein Leben im Spiel, kein Tempo", urteilte Amiri nach der 1:2-Niederlage.

Man kann viele Gründe nennen, aber wir wollen keine Ausreden suchen.

Nadiem Amiri

Den durch die kurze Weihnachtspause unterbrochenen Rhythmus wollte der Nationalspieler nicht als Ursache für den Leistungsabfall gelten lassen. Also erklärte er: "Man kann viele Gründe nennen, aber wir wollen keine Ausreden suchen. Wir waren einfach nicht da. Gegen Frankfurt musst du einfach in die Zweikämpfe kommen und dagegenhalten. Das haben wir nicht getan und verdient verloren."

Amiri selbst hatte auch Anteil daran, dass die Partie trotz der Führung danach in die andere Richtung lief. Beim Frankfurter Ausgleich entwischte dem Achter Torschütze Amin Younes in einer Situation als Bayer nicht zum einzigen Mal ungewohnt ungeordnet auf dem Platz stand.

Nicht die Mannschaft aus dem Herbst 2020

"Da waren wir nicht kompakt und dann kommt ein Pass in die Schnittstelle. Das war so ein bisschen der Startschuss für die Eintracht", erklärte Völler, der auch im Spiel nach vorne enttäuscht wurde. "Wir hatten nicht die großen Chancen."

Folglich fand der fleißige Amiri viele Ansatzpunkte, bei denen sich Bayer gegenüber dem ersten Spiel im Jahr 2021 verbessern muss: "Das Gegenpressing, das aggressive Spiel von uns, das hohe Tempo, das Kombinieren und Chancen herausspielen, und nicht so einfache Gegentore bekommen." Bayer 04 war am Samstag - aus welchem Grund auch immer - nicht die Mannschaft aus dem Herbst 2020.

Stephan von Nocks

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt - Bayer 04 Leverkusen