Im August 2017 war Hürzeler als Spielertrainer mit seinem FC Pipinsried beim FC Bayern II mit Walter an der Linie angetreten - und hat die Partie bei seinem Jugendverein mit dem Tor zum 1:0 entschieden. Der damals 24-Jährige hat sich jedoch heftige Wortgefechte mit dem heutigen HSV-Coach geliefert, flog am Ende gar vorzeitig mit Gelb-Rot vom Platz. Auch in der Nachbereitung hatte es zwischen beiden geknallt und Walter dem jetzigen Stadtnachbar unter anderem Selbstüberschätzung vorgeworfen.
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Vor dem Wiedersehen am Freitag sagt Hürzeler nun: "Es war damals sehr emotional für mich und Emotionen gehören auch dazu. Wir haben uns ausgesprochen und einen guten Austausch." Einen Wiederholungsfall indes will der 30-Jährige nicht kategorisch ausschließen: "Ich kann nicht garantieren, dass gar nichts passiert. Ich bin ehrgeizig, leidenschaftlich und will immer gewinnen, ich kann meine Emotionen nicht immer kontrollieren."
"Wir haben ein gutes Verhältnis"
Der letzte Satz hätte so ähnlich auch von Walter, an der Linie ebenfalls immer unter Strom, kommen können. Dessen Erinnerungen an die Auseinandersetzung im Grünwalder Stadion sind ebenfalls noch lebendig und er sagt: "Fabian war damals noch Spielertrainer, und ich denke, er spürt auch, dass es jetzt in der Verantwortung als Cheftrainer etwas ganz anderes ist. Wir haben ein gutes Verhältnis. Er ist ein junger und ambitionierter Trainer." Und einer, mit einem ähnlichen Ansatz.
Hürzeler hat während der Pressekonferenz am Mittwoch nicht nur über den Eklat mit Walter gesprochen, sondern auch über dessen Stil, der nicht ganz weit von seinem entfernt ist. Denn auch er beansprucht Ballbesitz für sich und seine Mannschaft. Über seinen Gegenüber sagt er: "Seine Prinzipien sind immer gleich geblieben, und ich finde, das ist eine Stärke von Trainern, wenn sie einen klaren Plan verfolgen und der Mannschaft eine Handschrift geben." Hürzeler ist überzeugt: "Wenn von außen erkennbar ist, wie eine Mannschaft Fußball spielen will, der Trainer das immer wieder einfordert und nicht ständig ändert, dann gibt dies Spielern auch Klarheit."
Jene Klarheit soll am Freitagabend auf beiden Seiten dominieren. Zwischen zwei Trainern, mit denen 2017 die Emotionen durchgegangen sind.