Das Auswärtsspiel in Wolfsburg ist die bislang größte Prüfung in dieser noch jungen Saison. Eintracht-Coach Toppmöller gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er über die Qualitäten des VfL spricht. "Uns erwartet eine sehr gute Mannschaft, die im zentralen Mittelfeld extrem ballsicher ist, dort mit Arnold, Svanberg und Majer sehr gute Fußballer hat. Vorne verfügen sie mit Wind über einen spielstarken Neuner, der in richtig guter Form ist", erklärt der Trainer und führt weiter aus: "Auf den Flügeln haben sie zwei schnelle Spieler, die von den sehr fleißigen Außenverteidigern immer wieder überlaufen werden. Das ist eine spiel- und laufstarke Mannschaft, die extrem diszipliniert spielt."
"Ich kann nicht versprechen, dass es 4:4 ausgeht"
Da auch die Eintracht in der Defensive bisher einen sehr stabilen Eindruck hinterlässt und kompakt agiert, ist nicht unbedingt mit einem Torfestival zu rechnen. Das weiß auch Toppmöller: "Ich kann nicht versprechen, dass es 4:4 ausgeht." Von seiner Elf verlangt er einerseits, aus dem Ballbesitz heraus torgefährlicher zu werden als zuletzt, aber auch die Situationen nach Ballgewinnen energisch zu nutzen: "Es wird wichtig sein, dass wir versuchen, die Umschaltmomente extrem schnell und mit hohem Risiko zu Ende zu spielen. Wenn du da einen Zeitverlust hast, ist Wolfsburg wieder mit sehr vielen Spielern hinter dem Ball."
Toppmöller und der Druck "im Brennpunkt"
Ohne eigenen Torerfolg dürfte es schwer werden, aus Wolfsburg etwas Zählbares mitzunehmen. Zumindest statistisch gesehen spricht nach dem 0:0 gegen Freiburg nichts für ein weiteres torloses Remis. In den vergangenen 21 Duellen mit Wolfsburg kassierte Frankfurt immer mindestens ein Gegentor. Nie zuvor hatten die Wölfe gegen einen Verein eine solche Torserie.
Als Wolfsburg letztmals torlos gegen die Eintracht blieb, trug Makoto Hasebe noch das VfL-Trikot (0:2 am 17. Spieltag der Saison 2012/13). Übrigens: Auf einen Bundesliga-Auswärtssieg wartet die Eintracht seit dem 2:1 in Augsburg am 5. November 2022.
Toppmöller und die "tolle Zukunft"
Die kurzfristige Perspektive ist angesichts der Probleme in der Offensive ungewiss, doch der längerfristige Blick stimmt Toppmöller überaus zuversichtlich. "Wenn ich Eintracht-Frankfurt-Fan wäre, würde ich mich auf eine tolle Zukunft freuen", betont der 42-Jährige. Er schwärmt von einem "tollen Gerüst", von "Qualitäts- und Führungsspielern" und "vielen jungen Top-Talenten". Exemplarisch nennt er Hugo Larsson (19), Paxten Aaronson (20), Fares Chaibi (20) und Niels Nkounkou (22). Deshalb könnten die Fans "sehr hoffnungsfroh" in die Zukunft schauen: "Wir sind auf einem extrem guten Weg."