Bundesliga

4:0 in München Als Arminia zum "Bayern-Schreck" wurde

Bielefeld: Kantersieg vor fast 43 Jahren

Als Arminia zum "Bayern-Schreck" wurde

Lieber nicht hinschauen: Bayern-Trainer Pal Csernai und die Anzeigetafel.

Lieber nicht hinschauen: Bayern-Trainer Pal Csernai und die Anzeigetafel. imago/Horstmüller

Eigentlich eine unmögliche Aufgabe - oder doch nicht? Am kommenden Samstag kommt es zum Bundesliga-Abendspiel, bei dem die Arminia aus Bielefeld beim deutschen Rekordmeister, dem FC Bayern München, vor dezimierter Zuschaueranzahl zu Gast ist. Die Verhältnisse könnten kaum klarer sein: Die Offensivwucht aus Bayern mit schon 41 Toren (Ligabestwert) trifft auf vergleichsweise "mickrige" neun Tore aus zwölf Spielen der Ostwestfalen (nur Fürth mit acht Toren traf noch weniger). Allein Robert Lewandowski erzielte in dieser Saison schon 14 Tore und damit fünf mehr als alle Arminen zusammen. Dazu die Tabellensituation: Erster gegen Vorletzter.

Es wirkt, als bräuchte sich der 15. der vergangenen Saison gar keine Hoffnungen auf etwas Zählbares zu machen. Oder motiviert vielleicht der Blick auf die Historie? Am 10. März 1979, dem 22. Spieltag der Saison, feierte Bielefeld einen 4:0-Kantersieg in München. Nur gegen Schalke verlor Bayern zu Hause höher, nämlich 0:7 am 9. Spieltag 1976/77. Doch niemals wieder seit der "Klatsche" gegen Arminia vor nunmehr fast 43 Jahren unterlag der FCB so hoch im eigenen Stadion.

Als Arminia zum Bayern-Schreck wurde - lang ist es her. Stärker in Erinnerung als die Ereignisse weit vor ihrer Geburt sind den Bielefelder Spielern möglicherweise jene, die sich erst am 15. Februar dieses Jahres in der Allianz-Arena abspielten. Beim letzten Gastspiel dort holte der DSC einen 3:3-Achtungserfolg. Zwischenzeitlich lag sogar ein Sieg in der Luft, die Arminia führte 2:0 und 3:1, musste sich aber letztlich mit einem Punkt begnügen.

Nur Innenverteidiger Amos Pieper ist von den damaligen Torschützen diesmal wieder dabei, Michel Vlap (heute FC Twente) und Christian Gebauer (FC Ingolstadt) dagegen wechselten den Verein. Somit müssten die Gäste auf neue Helden setzen - oder auf eine weitere Statistik hoffen: Zumindest Bayern scheint die 13 kein Glück zu bringen. Am 13. Spieltag kassierte der FCB schon 15 Niederlagen, an keinem anderen Spieltag in mittlerweile 56 Bundesligajahren waren es mehr.

Finn Küster