Bundesliga

Hoffenheims Verteidiger Kasim Adams verspielt den letzten Kredit

Hoffenheim: Verteidiger bleibt in jeder Hinsicht unzuverlässig

Adams verspielt den letzten Kredit

Die Zeit von Kasim Adams bei der TSG Hoffenheim neigt sich wohl dem Ende entgegen.

Die Zeit von Kasim Adams bei der TSG Hoffenheim neigt sich wohl dem Ende entgegen. picture alliance

Immerhin 8,5 Millionen Euro investierte die TSG im Sommer 2018 in diese Personalie. Unter Trainer Adi Hütter war Kasim Adams mit Young Boys Bern soeben Schweizer Meister geworden und schien nun reif für den nächsten Schritt in die Bundesliga. Doch in der letzten Saison unter Cheftrainer Julian Nagelsmann schaffte es der Ghanaer nur zu 13 Einsätzen. Die durchaus guten Ansätze machte der Innenverteidiger regelmäßig mit unnötigen und leichtfertigen Fehlern zunichte, einige Verletzungen brachten ihn zudem aus dem Rhythmus.

Adams lässt seinen Ankündigungen keine Taten folgen

Also wurde Adams zur weiteren Reife ein Jahr an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen, wo die Chancen größer schienen, regelmäßig zu spielen. Doch selbst beim späteren Absteiger konnte sich der körperlich robuste Zweikämpfer nicht etablieren und durchsetzen, auch in Düsseldorf verzweifelten die Trainer an dem Phlegma des zwar talentierten, aber eben unzuverlässigen und wenig konstanten Abwehrspielers. Mit nur einem Dutzend Einsätzen kehrte der 25-Jährige letzten Sommer in den Kraichgau zurück, keinen Schritt weiter in seiner Entwicklung. Unter dem neuen Coach Sebastian Hoeneß sollte nun der Neustart gelingen. "Ich habe meine Mentalität geändert, ich bin reifer geworden. Früher war ich in manchen Situationen einfach nicht wach und präsent genug. Jetzt bin ich hellwach und voller Energie", versicherte Adams, "ich will jetzt alles geben für den Klub." Um mit Verspätung das für ihn ausgegebene viele Geld zu rechtfertigen.

Das hat er erneut nicht geschafft. Aktuell steht Adams wieder erst bei zwölf Liga-Einsätzen, obwohl mit Benjamin Hübner, Ermin Bicakcic, Kevin Akpoguma, Stefan Posch oder Havard Nordtveit über weite Strecken Abwehrspieler verletzungs- oder coronabedingt ausfielen. Allerdings hatte sich auch Adams auf einer Länderspielreise mit COVID-19 infiziert - der nächste Rückschlag. Wieder fit, bot sich das gleiche Bild: Die erneut guten Ansätze im Spiel wurden von Fehlern oder überflüssigen Fouls verwässert, bestätigte den Eindruck eines Unsicherheitsfaktors.

Undiszipliniertheiten auch außerhalb des Platzes - Trennung im Sommer deutet sich an

Aber auch jenseits des Platzes fiel er zuletzt mit Unzuverlässigkeiten auf, mehrfach soll er zu internen Treffen oder Sitzungen verspätet erschienen sein, wie zuerst 'Bild' berichtete. Beim jüngsten Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (0:0) nominierte ihn Hoeneß nicht mal für den Spieltagskader. Adams ist dabei, den letzten verbliebenen Kredit in Hoffenheim zu verspielen. Dass der veranlagte Verteidiger seine Lektion doch noch lernt und die Kurve bekommen könnte, daran glaubt kaum noch einer. Bis 2023 läuft sein Vertrag noch bei der TSG, unter den gegebenen Umständen scheint ein Abschied im Sommer wahrscheinlich.

Michael Pfeifer