"Ich freue mich, dass ich hier bin": Mit diesen Worten eröffnete Markus Weinzierl bei seiner Vorstellung als neuer Trainer des FC Schalke. Es habe leider ein bisschen gedauert, "aber ich freue mich auf Schalke und auf die neue Saison". Über Regensburg und Augsburg landet Weinzierl nun beim "großen FC Schalke". Im Ruhrpott erwartet ihn ein deutlich unentspannteres Umfeld als beim FCA. Ist er ob der Reichweite des Vereins deswegen eingeschüchtert? "Nein. Es sind viele Leute, die eine Meinung haben, aber die habe ich auch."
Neben Weinzierl nahm auch Neu-Manager Christian Heidel Platz auf dem Podium. Der ehemalige Macher des FSV Mainz wiederholte, dass Weinzierl nicht das perfekte Ebenbild seines idealen Wunschtrainers sei, aber "hier sitzt jemand neben mir, der diesem Bild sehr nahe kommt". Der ideale Trainer muss, wenn es nach Heidel geht, nicht schon zehn Jahre Bundesligaerfahrung haben. Wichtig seien die soziale Kompetenz und die notwendige Authentizität. Außerdem "bin ich bis jetzt immer gut gefahren, mit Trainern, die nicht die größte Erfahrung als Spieler gesammelt haben. Deswegen bin ich sehr überzeugt, dass Markus die richtige Wahl ist."
Für Naldo muss ich den Manager loben.
Weinzierl ist zufrieden mit der Verpflichtung des Brasilianers
Auch Weinzierl sieht einen "guten Zeitpunkt für einen Neuanfang". Dieser sehe vor, dass "ich die richtigen Schritte einleiten werde". Viel verraten hat er noch nicht, gab aber preis, dass unter anderem die Arbeitsbedingungen verbessert werden müssten. Generell hielt er jedoch fest, dass er in Zusammenarbeit mit Heidel "alles optimieren will".
Weinzierls Statement: Sané soll bleiben
Lange ließ natürlich auch die obligatorische Frage nach der lang ersehnten Meisterschaft nicht auf sich warten. Problem nur, dass "mit mir noch keiner über Titel gesprochen hat", scherzte Weinzierl. Er wolle zunächst "alles gut analysieren und sich realistische Ziele setzen. Das werden wir nicht mit Reden erreichen, sondern nur auf dem Platz."
Auf den Platz bittet Weinzierl sein neues Team erstmals am nächsten Mittwoch, dann steht das erste Training an. Dabei werden noch ein paar Akteure fehlen, unter anderem die EM-Fahrer, zu denen auch Leroy Sané zählt. Der heiß umworbene Shootingstar der Königsblauen soll nach Weinzierls Geschmack möglichst bleiben, denn "Leroy ist ein Spieler, mit dem sich die Leute hier identifizieren. Jungs, die aus der Knappenschmiede kommen, wie auch Benedikt Höwedes und Ralf Fährmann sind auch für die Fans sehr wichtig."
Wohnungsproblem: Vermieter sucht etwas Langfristiges
Sané soll bleiben, ein neuer Sechser kommen: So viel zumindest ließ Weinzierl sich entlocken. Zu mehr potenziellen Neuzugängen äußerte er sich nicht. Lediglich für die Verpflichtung von Wolfsburgs Naldo "muss ich den Manager loben".
Auch für einen ersten Lacher war sich Weinzierl nicht zu schade. Nach Gelsenkirchen will er möglichst schnell ziehen, am besten eine Wohnung oder ein Haus finden. Einziges Manko: "Die erste Absage habe ich schon bekommen. Der Vermieter hat etwas Langfristiges gesucht. Aber dieses Spiel kenne ich auch aus Augsburg." Da blieb er dann vier Jahre.