Rund 200 Anhänger konnten sich gleichzeitig über die Videoplattform Zoom von zu Hause aus zum Lokalderby gegen Randers FC im normalerweise 20.000 Plätze bietenden Stadion Ceres Park zuschalten. Ihr Bild wurde auf 22 Abschnitten der Tribünen auf großen Leinwänden gezeigt. So bekamen auch die Spieler im Stadion einen Einblick in das Wohnzimmer ihrer Fans. Im ersten Erstligaspiel in Dänemark nach 80 Tagen Corona-Pause bejubelten die Fans den späten Ausgleich für Aarhus durch Patrick Mortensen (90.+2).
Die Tickets für die digitale Tribüne waren gratis, galten aber trotzdem für bestimmte Sitzplätze. So konnten die Fans ihre Spieler vom richtigen Fanblock aus anfeuern. Außerdem füllten Pappfiguren mit Bildern von großen und kleinen Menschen die Ränge.
Das spanische Sportblatt "Marca" nannte die Idee "bahnbrechend", Medien in den USA sehen darin die Lösung, um bei Geisterspielen für Atmosphäre zu sorgen. Auch Aarhus wertete die Aktion als Erfolg. "Es gibt keinen Zweifel darüber, dass es geholfen hat", sagte Trainer David Nielsen und sprach von einer "alternativen 2020-Stimmung".
Wer das Spiel nicht zu Hause am Schirm verfolgen wollte, konnte es im Park Tangkrogen in Aarhus auf einer riesigen Videoleinwand sehen - und zwar vom Auto aus. Das Fußball-Drive-in bot Platz für 500 Autos.