Torszenen, so wie hier bei einem Kopfball von Aachens Fiel, blieben auf dem Tivoli Mangelware. dpa
Gleich sechs Wechsel nahm Aachens Coach Guido Buchwald nach der 0:3-Schlappe beim SV Wehen Wiesbaden vor: Straub kehrte für Nicht ins Tor zurück, auf dem Feld kamen Klitzpera, Leiwakabessy, Fiel, Pecka und Kolev für Herzig, Vukovic, Weigelt, Nemeth und Milchraum zum Einsatz. Auch bei 1860 gab es nach dem 1:1 gegen Köln einen Torhüterwechsel: Hofmann spielte für den verletzten Tschauner (Kreuzbandriss). Davor allerdings blieb alles beim alten.
Munterer Auftakt auf dem Tivoli, wo beide Teams mit hoher Aggresivität und Engagement zu Werke gingen. Klare Aktionen und Torchancen blieben allerdings zunächst Fehlanzeige, erst ein Freistoßknaller des Ex-Löwen Lehmann bedeutete die erste nennenswerte Möglichkeit (11.).
Die Alemannia erspielte sich eine leichte optische Überlegenheit, biss sich aber immer wieder an der aufmerksamen und sicher stehenden Deckung der Münchner fest. Die Kurz-Elf suchte ihr Heil in einer kompakten Defensive und schnellen Kontern, die aber zu unpräzise meist schon weit vor dem gegnerischen Strafraum endeten. Beide Mannschaften schenkten sich in einer kampfbetonten Partie nichts, viele kleine Fouls ließen keinen Spielfluss aufkommen.
So dauerte es bis zur 30. Minute, ehe es einen echten Aufreger vor einem der beiden Tore zu sehen gab: Reghecampf flankte von rechts, in der Mitte kam keiner so richtig ran, aber dahinter war Pecka frei und feuerte per Drop-kick aus 13 Metern aufs Tor. 1860-Keeper Hofmann lenkte den Ball mit einer Glanztat über die Latte und blieb auch wenig später gegen einen 20-Meter-Hammer des Tschechen Sieger (38.). Kurz zuvor kam di Salvo bei der einzigen gefährlichen Szene der "Löwen" vor der Pause nach einer Wolff-Hereingabe einen Schritt zu spät (37.).
Der 5. Spieltag
Nach Wiederanpfiff passierte knapp zehn Minuten lang nichts, ehe eine zu kurze Rückgabe von 1860-Verteidiger Ghvinianidse zu Hofmann fast die Führung durch Ebbers gebracht hätte (54.). München behielt seine sture Defensivhaltung bei, drosch die Bälle bei Bedarf einfach kompromisslos weg. Die Westdeutschen rannten unentwegt an, mehr als Halbchancen durch Kolev (61.) und Pecka (68.) ließen die Gäste aber nicht zu. An diesem Bild der verzweifelt die zündende Idee suchenden Buchwald-Elf gegen den kompakt stehenden Tabellenführer änderte sich bis kurz vor dem Ende nichts mehr, ehe die "Blauen" gefährliche Entlastungsangriffe fuhren. Göktan hatte gar bei einem der wenigen Konter den Siegtreffer auf dem Fuß (86.) und auf dem Kopf (89.), di Salvo war im Nachsetzen im Pech.
Auf beide Teams wartet bereits am Freitag die nächste Aufgabe: Aachen reist nach Fürth, während 1860 München St. Pauli vor der Brust hat.