2. Bundesliga

Reis: Das spricht für eine sofortige Operation

HSV-Profi berät sich noch mit Experten - es geht auch um seinen EM-Traum

Reis: Das spricht für eine sofortige Operation

Hamburgs Ludovits Reis wird  von zwei Betreuern gestützt vom Feld geführt.

Hamburgs Ludovits Reis wird von zwei Betreuern gestützt vom Feld geführt. picture alliance / Selim Sudheimer

Der 23-jährige Mittelfeldspieler will sich nach den Beratungen durch die HSV-Mediziner auch noch Einschätzungen von weiteren Experten einholen. Letztlich geht es um einen Abwägungsprozess: Wie Ende Juli hatte sich Reis am vergangenen Samstag gegen Greuther Fürth (2:0)  erneut seine Schulter ausgekugelt, wieder ist auch die Kapsel in Mitleidenschaft gezogen worden.

Im Sommer war der Niederländer zügig nach rund drei Wochen wieder im Training, aber: Ganz ausgeheilt war die Blessur nicht und sein Sturz in eine Getränkekiste vor der Fürther Bank auch deshalb so folgenschwer - eine komplett gesunde Schulter hätte den Unfall womöglich besser verkraftet.

Gegen einen Eingriff spricht: Legt sich Reis sofort unters Messer, ist das Jahr 2023 für ihn gelaufen. Aber: Die kommenden vier Pflichtspiele (dreimal Liga, einmal Pokal), verpasst er auch bei konservativer Behandlung, würde bei gutem Verlauf nach der nächsten Länderspielpause für vier Partien zurückkehren, um die Operation dann während der Winterpause durchführen zu lassen - verbunden mit dem Risiko, dass er es nicht zum Rückrundenauftakt schafft, also womöglich wieder nicht für alle Spiele zur Verfügung steht. Hinzu kommt: Die Wintervorbereitung würde er dann außerdem verpassen. Klare Argumente für eine sofortige Operation.

Die Variante, den grundsätzlich fälligen Eingriff bis in den Sommer zu verschieben und darauf zu hoffen, dass bis dahin keine weiteren Unfälle wie am Samstag dazukommen, ist keine Option. Der Grund: Reis träumt von einer EM-Teilnahme. Bislang kam er in 26 Partien für die Junioren-Nationalmannschaften der Niederlande zum Einsatz, hat aber slowakische Eltern und der Verband der Slowakei buhlt offen um ihn. Eine Entscheidung, für welches Land er künftig spielen will, hat Reis noch nicht abschließend getroffen, eine Schulter-Operation während der Sommerpause aber stünde dem EM-Traum im Wege.

Rückkehr von Kapitän Schonlau weiterhin offen

Das Comeback des Vize-Kapitäns steht folglich wohl erst im kommenden Jahr an, wann der richtige Kapitän zurückkehrt, ist ebenfalls offen. Nachdem Sebastian Schonlau in der vergangenen Woche sein individuelles Programm auf dem Platz schon wieder gesteigert hat, blieb er zum Start in die laufende Trainingswoche im Kraftraum - mehr Belastung lässt die malade Wade nicht zu. Ebenfalls nicht auf dem Platz war Jean-Luc Dompé. Der Linksaußen arbeitete wegen leichter Adduktorenprobleme lediglich individuell.

Sebastian Wolff

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