Die Führung: Cacau überspringt Puyol und köpft ein. picture-alliance
Stuttgarts Coach Christian Gross baute nach dem 5:1 in der Liga in Köln wieder auf Khedira, für den Kuzmanovic auf die Bank musste.
Auch dem FC Barcelona gelang beim 4:0 gegen Santander in der Primera División die Generalprobe mit einem Kantersieg. Trainer Josep Guardiola veränderte seine Startelf auf zwei Positionen: Xavi und Ibrahimovic durften für Bojan und Henry ran.
Stuttgart stand gegen die spanischen Ballkünstler zu Beginn sehr hoch, Cacau und Pogrebnyak attackierten noch in der Hälfte der Gäste. Die Maßnahme, das Aufbauspiel der Iberer schon im Ansatz zu stören, funktionierte zunächst mit hoher Laufintensität gut - allerdings agierte der VfB nach Ballgewinnen und daraus resultierenden Kontermöglichkeiten zunächst oft zu überhastet.
Chancen blieben auf beiden Seiten über eine Viertelstunde nahezu Fehlanzeige, weil sich das Geschehen fast ausschließlich im Mittelfeld abspielte. Die Gross-Schützlinge hielten Barça fern vom eigenen Strafraum, von kleinen Ausnahmen (Messi, 18.) abgesehen.
Mit zunehmender Spieldauer gelang dem VfB vor allem das Umschalten besser, was Selbstvertrauen gab und ein immer deutlicheres Übergewicht bescherte.
Die Spanier wirkten in der Defensive nicht sattelfest, die Offensivaktionen der Hausherren gewannen aber auch an Qualität und mündeten in der verdienten Führung: Iniesta konnte Gebhart nicht an der Flanke von rechts hindern. Der Ball flog ans linke Fünfereck, wo Cacau das Luftduell gegen Puyol gewann und gegen die Laufrichtung von Valdez ins rechte Eck köpfte (25.).
Wie reagierte Barcelona? Gar nicht, weil die Schwaben dies nicht zuließen und wie entfesselt aufspielten. Es war alles drin im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs: Ein möglicher Hand- (Pique, 29.) sowie ein möglicher Foulelfmeter (Marquez an Gebhart, 41.). Chancen des euphorisierten Cacau (31., 33.) sowie von Träsch (36.) und Pogrebnyak (41.) rahmten eine Gelegenheit Messis ein, bei der das Glück Pate stand: Lehmann lenkte den 18-Meter-Schuss des Argentiniers ab, der vom Pfosten zurückprallende Ball sprang dann in die Arme des Keepers (40.) - ein Treffer des Titelverteidigers wäre aber auch vollkommen unverdient gewesen.
Die Achtelfinal-Hinspiele
Personell unverändert ging es bei beiden Teams nach Wiederanpfiff weiter. Barça zog die Zügel etwas an, den Ausgleich hatten sich die Spanier aber eigentlich nicht so schnell verdient: Delpierre verlängerte eine Flanke aus dem Mittelfeld per Kopf Richtung eigenes Tor auf Pique, der quer zu Ibrahimovic nickte. Im ersten Anlauf scheiterte der Goalgetter aus kurzer Distanz an Lehmann, netzte aber den Abpraller ein (52.).
Die Hausherren waren geschockt, nun übernahmen die Gäste das Kommando. Erstmals rannten die nun tiefer stehenden Schwaben den Ballstaffetten der Iberer hinterher, kamen nicht mehr richtig in die Zweikämpfe. Kapital konnte die Guardiola-Elf aus der wiedergewonnenen Ballsicherheit aber nicht schlagen.
Kuzmanovic kam für Träsch (58.). Stuttgart entdeckte nach einer guten Stunde seinen Offensivgeist wieder - Khedira verzog nach Hlebs Hereingabe knapp (63.). Mit Marica kam ein zweiter frischer Akteur für Pogrebnyak (64.).
Ehe der Rumäne sich in Szene setzte, gab es noch eine knifflige Szene auf der anderen Seite: Lehmann unterlief eine Ecke, Ibrahimovic zog aus der Drehung ab. Molinaro stand auf der Linie und lenkte das Leder mit dem Oberarm zur Ecke - Referee Kuipers blieb seiner Linie treu und ließ weiterspielen (69.). Auf der Gegenseite konnte Marica Valdez' Unsicherheit nicht ausnutzen, kam am Fünfer nicht richtig an den Ball (73.).
Danach passierte nicht mehr viel: Die Stuttgarter waren platt, Barcelona reihte eine Ballpassage an die nächste, ohne Zug zum Tor zu entwickeln und zeigte sich mit dem Remis zufrieden, das für den Titelverteidiger eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel darstellt.
Dieses findet am Mittwoch, 17. März, in Barcelona statt. Zuvor müssen beide Mannschaften noch in ihren heimischen Ligen einige Aufgaben erfüllen. Der VfB begrüßt am Samstag Eintracht Frankfurt und spielt an den beiden folgenden Wochenenden in Bremen und Schalke.
Auch Barça muss vor dem Achtelfinal-Rückspiel drei Begegnungen in der Liga absolvieren. Am Samstag empfängt die Guardiola-Elf den FC Malaga. Anschließend reisen die Katalanen zu UD Almeria, ehe sie in der Woche darauf den FC Valencia zu Gast haben.