War an den ersten beiden Bremer Toren maßgeblich beteiligt: Daniel Jensen (re.), hier gegen Cleber. picture alliance
Bremens Trainer Thomas Schaaf gönnte nach dem 2:2 gegen den VfL Wolfsburg einem Großteil seiner Stammelf eine Pause und wechselte gleich siebenmal. Mielitz vertrat Wiese (grippaler Infekt) im Tor, daneben liefen Prödl, Pasanen, Niemeyer, Jensen, Rosenberg und Marcelo Moreno statt Naldo, Boenisch, Bargfrede, Özil, Hugo Almeida und Marin auf.
Auf Seiten der Gäste nahm Interimstrainer José Augusto, der den erkrankten Manuel Machado vertrat, im Vergleich zum 1:1 in der Europa League gegen Athletic Bilbao drei Änderungen vor. Für Halliche, Edgar und den Gelb-Rot-gesperrten Nuno Pinto begannen Cleber, Joao Aurelio und Leandro Salino.
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Spielinfo
| Stadion | Weser-Stadion |
| Zuschauer | 24.784 |
Werders B-Elf wäre beinahe ein Start nach Maß gelungen, als Hunt von rechts einen Eckball vors Tor brachte, wo Prödl vier Meter vor der Linie an den Ball kam. Der Österreicher verpasste aber die frühe Führung und setzte die Kugel über die Latte (4.). Nachdem Cleber das Leder auf der Gegenseite ebenfalls nach einem Eckstoß am Kasten vorbeigespitzelt hatte (6.), entwickelte sich ein ausgeglichenes, nicht sonderlich temporeiches Match. Beide Teams gingen fair zu Werke, ohne sich nennenswerte Vorteile erarbeiten zu können.
Nach gut 20 Minuten war es Werder, das zulegen konnte und schließlich auch in Front ging. Jensens maßgenaue Flanke landete genau auf Marcelo Morenos Kopf, der allerdings nur den Pfosten traf. Rosenberg schaltete am schnellsten und drückte die Kugel mit der Stirn aus kurzer Distanz über die Linie (31.). Nur drei Minuten später war erneut Jensen der Ausgangspunkt des zweiten Bremer Treffers. Die Ecke des Dänen verlängerte Mertesacker vor dem aus dem tor kommenden Rafael Bracali per Bogenlampe vor den Kasten, wo Rosenberg auf der Linie nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte - 2:0 (34.).
Bis zur Pause ging es nun hin und her. Während Joao Aurelio und Mateus an Patacas flacher Hereingabe vorbeirutschten (38.), wurde Frings' Flanke zu Rosenberg gerade noch zum Eckball abgewehrt (42.). Weil auch Ruben Micael per Direktabnahme nicht traf (44.), ging es mit dem 2:0 in die Kabinen.
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Der zweite Abschnitt begann verhalten. Die Hanseaten hatten mehr Ballbesitz und kontrollierten das Match weitgehend ohne Probleme. 15 Minuten lang tat sich kaum etwas, bis Rosenberg plötzlich ganz dicht vor seinem dritten Treffer stand. Einen Frings-Freistoß hatte Mertesacker perfekt für den Schweden abgelegt, doch Nacional-Keeper Rafael Bracali parierte den Kopfball des Angreifers sehenswert (59.).
Die Bremer Chance erwies sich als Weckruf für die Gäste, die plötzlich besser ins Spiel fanden. Mielitz, der beim Herauslaufen teilweise etwas übermotiviert wirkte, attackierte im äußersten Strafraumeck Joao Aurelio und hatte zunächst Glück, dass Referee Alon Yefet aus Israel das Foul vor die Linie verlegte. Elfmeter oder nicht - Ruben Micael war's egal, denn der Portugiese zirkelte den leicht abgefälschten Freistoß vom linken Strafraumeck in den kurzen Winkel (61.). Plötzlich waren die Gäste da. Einem möglichen Ausgleichstreffer stand nur zwei Minuten später der diesmal glänzend reagierende Mielitz im Weg, als Mateus aus 20 Metern abgezogen hatte (63.).
Werder musste aufpassen, den zwischenzeitlich sicher anmutenden Sieg nicht noch aus der Hand zu geben. Jensen hätte nach Rosenbergs tollem Pass alles klar machen können, scheiterte aber frei vor Rafael Bracali am Schlussmann (70.). Für Funchal war damit noch alles drin, und die Gäste waren dran am Ausgleich. Doch Felipe Lopes vergab die dicke Chance zum 2:2 und köpfte aus sieben Metern völlig freistehend Zentimeter über den Querbalken (76.).
Viel mehr ließ der SVW defensiv nicht anbrennen, sondern machte stattdessen alles klar. Der eingewechselte Marin flankte gefühlvoll von rechts nach innen, wo Marcelo Moreno hochstieg und wuchtig zum 3:1 einköpfte (84.). Rosenberg hätte nach einer weiteren Marin-Vorlage sogar auf 4:1 erhöhen können, aus kurzer Distanz schoss der Schwede aber Rafael Bracali an (87.). So war es Marin selbst, der in der Nachspielzeit mit einem frechen Heber über den am Boden liegenden Rafael Bracali den 4:1-Endstand besorgte, das Funchal endgültig aller Chancen aufs Weiterkommen beraubt.
Bremen muss am Sonntag in der Bundesliga beim 1. FC Köln antreten. Das letzte Gruppenspiel in der Europa League steht für die Hanseaten am 16. Dezember bei Athletic Bilbao auf dem Plan, wo es um den Gruppensieg geht. Funchal beschließt die Gruppenphase am selben Tag mit dem Heimspiel gegen Austria Wien.