Die Führung: Rudy hat Glasgows Keeper McGregor aus kurzer Distanz keine Chance gelassen. picture-alliance
Stuttgarts Trainer Markus Babbel tauschte nach dem 1:1 im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin zweimal Personal aus und ersetzte Hitzlsperger und Marica durch Osorio und Pogrebnyak.
Beim Gegner gelang in der Liga die Generalprobe mit einem 3:0-Erfolg gegen Kilmarnock, mit dem die Rangers die Tabellenspitze eroberten. Coach Walter Smith veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:1 bei Unirea Urziceni auf einer Position: Boyd kam für Naismith neu ins Team.
Englisches Wetter in Glasgow: Bei Temperaturen um die 10 Grad hatte es den ganzen Tag geregnet und auch zu Spielbeginn goss es in Strömen. Der VfB erwischte den besseren Start. Aggressives Zweikampfverhalten bescherte den Schwaben viel Ballbesitz, den Cacau nach gutem Dribbling von Boka fast in die frühe Führung umgemünzt hätte, doch McGregor parierte glänzend (7.).
Die Rangers brachten zunächst wenig Konstruktives zustande und kamen nur selten an den gegnerischen Strafraum, auch weil Träsch und Kuzmanovic auf der Doppel-Sechs zunächst alles abräumten und gleichzeitig das Spiel der Gäste ankurbelten.
Spürbar die Gier der Babbel-Elf nach einem lang ersehnten Sieg, der gleichzeitig die Chance aufs Achtelfinale erhalten würde. Die Führung nach einer guten Viertelstunde war dann auch das verdiente Ergebnis des bisherigen Spielverlaufs: Hleb spielte links im Strafraum Doppelpass mit Cacau und legte quer auf Pogrebnyak, der den Ball nicht richtig traf, aber dadurch glücklich zu Rudy weiterleitete, der aus sechs Metern ins rechte Eck einschob (16.).
Zwei Minuten später lag der nach Kuzmanovics Freistoß schon wieder im Netz. Doch der Treffer zählte nicht, weil Delpierre in Abseitsstellung Keeper McGregor die Sicht verdeckt hatte.
Die Schotten wurden in der Folge bis auf eine ganz kurze Drangphase um die 20. Minute zunächst nur durch Härte auffällig. Der italienische Referee Rosetti zückte nach teilweise derben Fouls dreimal die Gelbe Karte. Stuttgart, technisch klar überlegen, hatte alles im Griff und stand bei einem Fernschuss Cacaus Zentimeter vorbei dicht vor dem 0:2 (30.).
Die bis dorthin klare Spielkontrolle machte die Gäste aber leichtsinnig. Nach Boyds 20-Meter-Schuss - der ersten nennenswerten Gelegenheit der Hausherren (33.) - verlor der VfB seine Linie. Kuzmanovics katastrophaler Fehlpass verhalf Whittaker zu einer schnellen Flanke und Boyd vollkommen freistehend zur großen Ausgleichschance, die der Angreifer aber kläglich vergab (36.).
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Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine. Die Schwaben standen sehr hoch und übernahmen die Initiative, ließen so die Rangers nicht zur Entfaltung kommen, agierten aber zunächst ohne großen Zug zum Tor.
Dies änderte sich erst nach gut zehn Minuten. Mit Folgen für die unerklärlich passiven Schotten: Nach einem Konter flankte Rudy von der rechten Seite punktgenau auf den Kopf des ungedeckten Kuzmanovic, der aus sechs Metern ins linke Eck einnickte (59.).
Danach spielten die Babbel-Schützlinge mit ganz breiter Brust. Wieder leitete der starke Rudy über rechts ein, und nach Cacaus von McGregor abgewehrtem Fernschuss scheiterte auch der nachsetzende Pogrebnyak freistehend am Keeper - das musste das 0:3 sein (61.)!
Was war mit den Rangers? Nichts, die Smith-Elf kam im gesamten zweiten Durchgang zu keiner einzigen echten Tormöglichkeit, das Team um Ersatz-Kapitän Delpierre so nicht mehr in Gefahr. Pogrebnyak vergab auch seine zweite Großchance (Pfostenschuss, 78.) und wie Schieber, der an McGregor scheiterte (87.), einen höheren Sieg.
Am Ende aber zählten nur die drei Punkte, die die Heimpartie gegen das ebenfalls siegreiche Urziceni (1:0 gegen Sevilla) am 9. Dezember zu einem echten Endspiel um den Einzug ins Achtelfinale werden lassen. Gewinnt der VfB nicht, bleibt das Trostpflaster Europa League. Zeitgleich zur Parite in Stuttgart tritt Glasgow zum letzten Gruppenspiel beim FC Sevilla an.
In der Bundesliga reist Stuttgart am Sonntag zu Tabellenführer Leverkusen.