Alles im Griff: Lauterns Schulz und Sam (re.) schränken die Kreise von Münchens Rösler ein. picture-alliance
1860-Coach Ewald Lienen brachte nach der farblosen Vorstellung seiner Mannschaft bei der 0:3-Heimniederlage im Pokal gegen Schalke 04 vier neue Gesichter: Ghvinianidze, Kaiser, Rösler und Mlapa spielen an Stelle von Felhi, Camdal, Ludwig (Hüftprobleme) und Cooper. Auf der anderen Seite beließ es Marco Kurz, Trainer des 1. FC Kaiserslautern, bei seiner Rückkehr an die alten Wirkungsstätte im Vergleich zum 0:3-Pokalaus bei Werder Bremen bei einem Wechsel: Sam kehrte nach überstandener Oberschenkelverletzung zurück, Paljic musste dafür auf die Bank.
Beiden Mannschaften war der gegenseitige Respekt von Beginn an anzumerken. Die Löwen zeigten sich anfangs etwas bemühter und legten den Vorwärtsgang ein. Allerdings agierten sie häufig viel zu kompliziert, so dass sie kaum Durchschlagskraft entwickeln konnten. Auf der anderen Seite wirkten die Aktionen der auf Konter lauernden Lauterer etwas durchdachter, jedoch fehlte es am Quäntchen Präzision beim finalen Zuspiel. Folglich blieben Torraumszenen zunächst aus.
Der 11. Spieltag
Es dauerte geschlagene 18 Minuten, ehe es zur ersten nennenswerten Szene kam: Und bei dieser brachte Lauth den Ball gleich im Netz unter! Mlapa hatte sich gut gegen zwei Mann durchgesetzt und von der Grundlinie auf den Kapitän zurückgelegt. Doch der Linienrichter war der Meinung, dass vor Mlapas Zuspiel der Ball bereits die Torauslinie überquert hatte. Der Treffer zählte also nicht. In der Folge verlagerten sich die Vorteile ein wenig zugunsten der Münchner, denen es aber weiterhin an Struktur im Angriffsspiel mangelte.
Strahlende Gesichter: Lauterns Jendrisek, Mandjeck (re.) und Pavlovic (li.) bejubeln die Führung. picture-alliance
Der FCK dagegen blieb geduldig und wartete auf gegnerische Fehler, die auch fabriziert wurden. Ein Stellungsfehler von Hoffmann zwang 1860-Schlussmann Kiraly gegen Jendrisek zum Eingreifen, Sekunden später zog auch Sam gegen den ungarischen Schlussmann den Kürzeren (24.). Der erste gelungene Spielzug der "Roten Teufel" führte dann aber zum Erfolg: Sam legte nach links auf Bugera ab, der in den Lauf des 21-Jährigen zurück passte. Dessen mit viel Übersicht gespielter Querpass von links in den Sechzehner landete bei Jendrisek, der von Hoffmann zu viel Platz bekam - 0:1 (32.). In der Folge blieben die Münchner bemüht, meistens aber recht hilflos in ihren Angriffsbestrebungen. Die Lauterer indes zeigten eine abgezockte Leistung und brachten die knappe Führung souverän in die Pause.
Farblose Szenen nach Wiederanpfiff
Trotz des Vorsprungs stellte Kurz zur zweiten Hälfte um und brachte Bilek für Schulz. Zu einer Verbesserung der Qualität der Begegnung führte dies jedoch auch nicht. Zwar war Kaiserslautern nun aktiver und fuhr auch eigene Angriffe, Zwingendes sprang dabei aber nicht heraus. Viele Nickeligkeiten und Ungenauigkeiten ließen den Spielfluss in dieser Phase komplett abhanden kommen.
Nach einer Stunde sorgte dann ein Standard für Aufregung: Kiraly unterlief eine Ecke von Dick, so dass Amedick am linken Fünfereck aufs Tor köpfen konnte. Doch Ignjovski stand am kurzen Pfosten auf der Linie und klärte per Kopf. Lienen versuchte mit der Hereinnahme von Pappas, Biancucchi und später Cooper seiner Mannschaft neues Leben einzuhauchen. Es half alles nichts. Lediglich Holebas konnte nach einer Ecke für einen Farbtupfer in der ansonsten sehr grauen Partie sorgen, der Linksverteidiger köpfte bei einer Ecke aber knapp drüber (73.). Fünf Minuten später ereilte Lauth nach feiner Flanke von Ignjovski das gleiche Schicksal (78.).
Dabei blieb's dann auch, der TSV 1860 München steht somit am kommenden Sonntag bei dem schweren Auswärtsspiel in Cottbus bereits enorm unter Druck. Kaiserslautern dagegen kann am Freitag zu Hause gegen Oberhausen im Aufstiegsrennen vorlegen.