Per Mertesacker kommt nicht an Ball, weil Timo Hildebrand höher springt. imago
Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick wechselte seine Startelf im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Mainz auf zwei Positionen: Raitala verteidigte für Ibertsberger (Oberschenkel-Probleme) rechts hinten und feierte sein Bundesliga-Debüt. Zudem rutschte Vukcevic wieder in die erste Elf, und Ba (Patella-Sehne) musste passen - der Stürmer stand gar nicht im Kader.
Werder Bremens Coach Thomas Schaaf veränderte nach dem 1:1 beim FC Valencia im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League seine Anfangsformation ebenso zweimal: Özil zwickte der Rücken, für den Linksfuß kam Bargfrede. Zudem spielte Marin überraschend nicht von Anfang an, für den Dribbler stürmte zunächst der wuchtigere Hugo Almeida.
Das Spiel in den ersten 45 Minuten war kein Leckerbissen, doch waren beide Mannschaften durchaus bemüht, nach vorne zu spielen. Die Bremer wirkten etwas ballsicherer und in der Spielanlage reifer, doch fehlte ihnen im ersten Abschnitt der Zug zum Tor.
Die größte Chance hatten die Hanseaten, als nach einer Frings-Ecke der Ball Mertesacker im Fünfer vor die Füße fiel, doch Hildebrand wehrte den Schuss aus kürzester Distanz im Stile eines Handball-Torwarts mit einem Klasse-Reflex ab (37.).
Den Hoffenheimern war anzumerken, dass sie zuletzt nicht gerade einen Sieg an den anderen gereiht hatten. Wieder mit drei Sechsern ausgestattet, stand die TSG im Mittelfeld recht kompakt, doch das Offensivspiel war zu sehr von Carlos Eduardo abhängig. Zwar fand der kleine Brasilianer mit zunehmender Spieldauer besser in die Partie, auch wenn er die Spitzen Maicosuel und Ibisevic noch nicht optimal einsetzen konnte. In der 34. Minute hatte Maicosuel freie Schussbahn, doch nach Ibisevics Ableger versuchte es der Brasilianer mit zuviel Kraft statt Präzision und verzog dementsprechend aus 20 Metern.
Der 26. Spieltag
War das Spiel in der ersten Halbzeit eher durchschnittlich, nahm das Niveau nach der Pause ab. Die Aktionen fanden bis auf ganz wenige Ausnahmen bis zur 60. Minute im Mittelfeld statt, das Passspiel in die gefährlichen Zonen blieb in dieser Phase das Hauptmanko beider Teams. In der 59. Minute rollte ein Schüsschen von Vukcevic Richtung Wiese und der Bremer Schlussmann nahm den Ball dankbar auf.
Zwischen der 60. und 70. Minute nahmen die Trainer Schaaf und Rangnick personelle Veränderungen vor: Unter anderem kam Marin für Hunt, und bei der TSG Tagoe für Ibisevic. Doch wesentlich druckvoller wurden die Aktionen auf beiden Seiten nicht. Nicht einmal optisch konnte sich eine der beiden Teams ein Übergewicht erarbeiten oder erspielen - bis auf ganz wenige Ausnahmen hätten sich die Torhüter Wiese und Hildebrand auch zum Kaffeetrinken verabreden können.
Claudio Pizarro war ins einem 100. BL-Spiel für Werder der Matchwinner in Hoffenheim. imago
Und doch kam noch einmal Fahrt in die Partie, weil der auffällig viel arbeitende Pizarro mit seiner einzigen Offensivaktion zuschlug. Jensen schickte den Peruaner steil, Simunic stand schlecht, so dass der Bremer den Ball über den herausstürzenden Hildebrand lupfen konnte (81.).
Hoffenheim musste nun in den verbleibenden Minuten mehr Risiko fahren und versuchte sich doch noch zu belohnen für viel läuferischen Aufwand, doch die Abwehr um Mertesacker und Naldo stand bombensicher. So endete ein klassisches 0:0-Spiel dank der Bremer Effizienz mit der zweiten 0:1-Heimniederlage in Folge für die TSG.
Die Kraichgauer spielen nächsten Samstag beim 1. FC Nürnberg, zuvor empfängt Werder Bremen den FC Valencia im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League, ehe am Samstag der VfL Bochum im Weserstadion gastiert.