Hart umkämpft: Bremens 1:0-Schütze Borowski im Zweikampf mit Zabavnik (re.). picture-alliance
Mainz' Trainer Thomas Tuchel veränderte seine Startelf nach dem 0:0 im Heimspiel gegen Bochum auf zwei Positionen: Für Polanski und Trojan begannen Zabavnik und Ivanschitz, der nach seiner Grippeerkrankung wieder fit war. Auf der anderen Seite brachte Werder Bremens Coach Thomas Schaaf im Vergleich zum 4:1-Heimsieg gegen den FC Twente im Zwischenrunden-Rückspiel der Europa League drei Neue: Bargfrede, Borowski und Hunt kamen anstelle von Marin, Frings (Gelbsperre) und Hugo Almeida.
Die Mainzer begannen furios, mit aggressivem Pressing und enormer Laufarbeit zwangen sie die Bremer anfangs in die Defensive. Allerdings fehlte es dem FSV an Präzision beim finalen Pass, so dass er aus seinem optischen Übergewicht kein Kapital schlagen konnte. Auf der anderen Seite nahmen die Werderaner die ruppige Gangart an und hielten vor allem kämpferisch dagegen.
Der 24. Spieltag
In der Offensive gab es hüben wie drüben kaum nennenswerte Aktionen, dafür sahen die Zuschauer im Bruchwegstadion zahlreiche Zweikämpfe, die teilweise auch sehr giftig geführt wurden. Bereits nach 14 Minuten gab es folglich die ersten Konsequenzen: Nach einem sehr harten Einsteigen von Hunt ließ sich Heller zu einer Dummheit hinreißen. Der 27-Jährige wollte nachtreten, zog aber nicht voll durch. Schiedsrichter Babak Rafati reichte das, um die Rote Karte zu zücken.
Auch in Unterzahl steckten die Mainzer nicht auf, allerdings agierten sie nun etwas kräfteschonender. Dies führte dazu, dass sich das Geschehen zunehmend ins Mittelfeld verlagerte und das Match ausgeglichener wurde. Torraumszenen gab es allerdings bis zur 28. Minute nicht zu sehen. In dieser tauchte dann Hunt plötzlich frei vor Müller auf, ließ sich vom Mainzer Keeper aber entscheidend behindern. Vier Minuten später führte dann ein Freistoß zum Erfolg: Borowski schlenzte das Leder aus 28 Metern hoch aufs rechte Eck - 0:1.
Auch danach blieb die Begegnung rasant, denn die Rheinhessen legten Leidenschaft an den Tag und drückten mit aller Kraft auf den Ausgleich. Nachdem Svenssons Kopfball noch von Vander entschärft worden war (35.), machte es Bancé kurz vor der Pause besser. Polanski spritzte in einen schlampigen Pass von Prödl und passte auf Bancé, der dann zum Strafraum zog und mit einem wuchtigen Schuss aus 16 Metern zentraler Position traf (45.).
Paukenschlag nach der Pause
Lufthoheit: Bancé gewinnt das Kopfballduell mit Mertesacker. picture-alliance
Die zweite Hälfte begann gleich mit einem Paukenschlag! Hunt setzte Prödl gut in Szene, der daraufhin Fathi narrte und sehenswert aus neun Metern halbrechter Position ins lange Eck vollendete (50.). Der neuerliche Rückstand zeigte Wirkung beim FSV. Die Mainzer blieben zwar weiterhin bemüht, allerdings ließen die Kräfte etwas nach, so dass nichts Zwingendes bei den Angriffsbestrebungen heraussprang.
Auf der anderen Seite brachten die Bremer nun mehr Struktur in ihr Spiel, über Konter sollte dann die Entscheidung herbeigeführt werden. Aufgrund mangelnder Präzision kamen die hanseatischen Offensivaktionen lange Zeit nicht über ein Anfangsstadium hinaus. Folglich plätscherte die Begegnung ereignislos vor sich hin.
Nach 66 Minuten zwang Bancé Vander mit einem fulminanten Flatterball aus der zweiten Reihe zu einer Glanztat, ansonsten mussten die Tuchel-Schützlinge jedoch ihrem anfänglichen Tempo Tribut zollen. Dagegen schaltete Werder auf Ergebnisverwaltung. So kam es dann auch, dass die zuweilen recht unterhaltsame Partie zusehends schlechter wurde, ehe die Hanseaten den Dreier unter Dach und Fach brachten.
Für die Mainzer geht es am nächsten Spieltag sonntags zur TSG Hoffenheim, tags zuvor begrüßen die Werderaner den VfB Stuttgart an der Weser.