Entschied das Ost-Derby, traf aber auf heftige Gegenwehr von Tim Sebastian: Unions John Jairo Mosquera (li.). picture alliance
Unions Trainer Uwe Neuhaus sah nach dem 1:0-Heimsieg gegen Düsseldorf erneut keine Veranlassung, seine Erfolgself umzubauen und vertraute exat den Spielern, die für den perfekten Saisonstart gesorgt hatten.
Auf Rostocker Seite musste Coach Andreas Zachhuber im Vergleich zum 2:1 gegen 1860 München einmal wechseln. Für den verletzten Orestes (Muskelfaserriss im Oberschenkel) lief Schröder auf.
Im ersten Ostderby zwischen Union und Hansa in der ausverkauften Alten Försterei seit über 20 Jahren erlebten die 17.500 Zuschauer von Beginn an ein umkämpftes Duell, in dem beide Teams keinen Zweifel daran ließen, dass es auch ums Prestige ging. Berlin und Rostock begegneten sich auf Augenhöhe, Torchancen fehlten der Begegnung zunächst.
Erst nach einer knappen halben Stunde wurde es auch in den Strafräumen interessant. Nachdem Mosqueras Versuch aus der zweiten Reihe am linken Winkel vorbeigestrichen war (28.), hatte Dogan nur eine Minute später die Führung auf dem Kopf. Einen langen Bemben-Pass aus dem Mittelfeld lenkte der 28-Jährige aus 16 Metern jedoch über den etwas zu weit vor dem Kasten postierten Walke nur an den Pfosten (29.).
Überhaupt war Dogan Mitte des ersten Durchgangs der auffälligste Akteur auf dem Platz. Erst rette der Berliner Spielmacher nach einem Schlitte-Kopfball im eigenen Strafraum (30.), dann leitete er die Führung ein. Benyamina hatte eine Mattuschka-Flanke verpasst, bevor Dogan zwei Meter vor der Linie das Kunststück fertig brachte, nur den Pfosten zu treffen. Der Abpraller landete aber bei Mosquera, der die Kugel mit der Fußspitze zur Union-Führung über die Linie bugsierte (33.).
Die Hausherren waren in dieser Phase das bessere Team und hätten abermals durch Dogan nachlegen können. Der technisch anspruchsvolle Fernschuss des Berliners flog jedoch über den Querbalken (36.). Kurz vor dem Seitenwechsel kam dann Hansa noch einmal. Retov bot sich gleich zweimal die Gelegenheit, der Rostocker Kapitän wurde jedoch zunächst geblockt (39.) und fand dann in Glinker seinen Meister (40.).
Der 3. Spieltag
Den Rückstand vor Augen, agierte Rostock nach der Pause offensiver und lockerte die Defensive. Berlin boten sich sofort viele Räume zum Kontern und die "Eisernen" suchten die Entscheidung. Die Neuhaus-Elf erspielte sich reihenweise gute bis sehr gute Möglichkeiten, die spätestens nach einer Stunde im 2:0 hätten gipfeln müssen. Mosquera brach links durch, zog zwei Verteidiger auf sich und bediente den in der Mitte freistehenden Benyamina. Der Angreifer scheiterte erst an Walke, brachte den Abpraller dann aber halbhoch aufs Tor, wo Sebastian auf der Linie artistisch zu Werke ging und die Kugel irgendwie an die Unterlatte lenkte (60.).
Das Match stand nun endgültig auf des Messers Schneide. Rostock suchte den Ausgleich, Berlin die Entscheidung - jeweils ohne Erfolg. Kern legte sich im Strafraum das Leder etwas zu weit vor (63.), auf der anderen Seite fand der eingewechselte Sahin in Walke seinen Meister (70.).
Bei mittlerweile strömendem Regen lieferten sich die Kontrahenten bei prächtiger Stimmung auf den Rängen bis zum Schluss einen ungemein spannenden Kampf. Auf Rostocker Seite verhinderten Walke und eine Portion Glück das 2:0 (76., 81.), Union stand der Pfosten Pate, als Oczipka den Hammer auspackte (80.). Weil Mosquera kurz vor Schluss nur die Latte traf (88.) und Bartels einen Abpraller - Glinker konnte Schieds Distanzschuss nicht festhalten - aus kurzer Distanz daneben setzte, blieb es letztlich beim knappen Erfolg für Union.
Union Berlin ist in der kommenden Woche am Sonntag beim FC Augsburg zu Gast. Tags zuvor erwartet der FC Hansa Rostock das Team von Rot-Weiß Oberhausen im Ostseestadion.