Bundesliga

Beim Heimatverein: Kovac muss auf seinen Topscorer verzichten

Wolfsburg-Coach ist zu Veränderungen gezwungen

Beim Heimatverein: Kovac muss auf seinen Topscorer verzichten

Wolfsburgs Coach Niko Kovac und sein Topscorer Felix Nmecha.

Wolfsburgs Coach Niko Kovac und sein Topscorer Felix Nmecha. IMAGO/Laci Perenyi

Never change a winning team? Klingt toll, nach dem Wolfsburger 6:0-Traumstart in das Fußballjahr 2023 gegen Freiburg gäbe es für Niko Kovac eigentlich keinen Grund, irgendetwas an seiner Mannschaft zu verändern. Jedoch: Der Trainer ist am Dienstag in seiner Geburtsstadt Berlin zu Umstellungen gezwungen. Nicht nur hinten links, wo Paulo Otavio nach seiner 5. Gelben Karte zuschauen muss und durch Micky van de Ven ersetzt wird (der erhoffte Neuzugang Nicolas Cozza ist noch immer nicht da), sondern weil sich am Montag im Training nun auch noch Felix Nmecha abmeldete. Das heißt: Kovac muss seinen Topscorer ersetzen!

Verhärtung im Oberschenkel bremst Nmecha

Zwei Tore, vier Vorlagen, kaum zu glauben, aber der Mittelfeldspieler ist gemeinsam mit Flügelspieler Patrick Wimmer der erfolgreichste Punktesammler im VfL-Kader. Nun aber bremst den 22-Jährigen eine Verhärtung im linken hinteren Oberschenkel. "Wir gehen kein Risiko ein, er steht nicht zur Verfügung", erklärt Kovac. Der gegen Hertha nun auf Mattias Svanberg setzt. Über den schwedischen Sommerneuzugang sagt der Fußballlehrer ohnehin: "Eigentlich ist er ein Startelfspieler." Nun kann es der Neun-Millionen-Euro-Einkauf mal wieder zeigen.

Dass es für Kovac in der Hauptstadt kein Spiel wie jedes andere ist, liegt wegen seiner Herkunft auf der Hand. Mehr noch: Kovac spielte von 1991 bis 1996 sowie von 2003 bis 2006 für Hertha und absolvierte 75 Bundesligaspiele. "Mein Heimatverein", sagt er und betont trotz der seit Jahren komplizierten Gemengelage rund um die Alte Dame: "Ein toller Verein." Mit dessen Manager Fredi Bobic er in Frankfurt große Erfolge feierte und zu gemeinsamen Hertha-Zeiten ein Zimmer teilte. Kovac: "Wir sind immer noch im regen Austausch."

Kovacs tolle Bilanz gegen Schwarz

Sportlich geht der VfL trotz der Ausfälle klar favorisiert in das Duell mit dem Tabellenvorletzten, dem das Wasser mal wieder bis zum Hals steht. Kovacs Bilanz gegen Hertha-Coach Sandro Schwarz spricht obendrein für den VfL: In sechs Pflichtspielduellen mit Schwarz gelangen dem heutigen Wolfsburg-Coach fünf Siege bei einem Remis. Die letzten beiden Duelle endeten gar mit einem Debakel für den jetzigen Berliner. Im Jahr 2019 kassierte er mit Mainz ein 1:6 und ein 0:6 bei Kovacs Bayern.

Thomas Hiete

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