Unter Tränen hatte sich Javier Pinola 2015 vom 1. FC Nürnberg verabschiedet. Und genauso tränenreich beendete der Verteidiger nun auch seine Karriere - bei River Plate in seiner Heimat Argentinien. "Es sind Tränen der Freude und des Stolzes auf die Karriere, die ich hatte und die sehr schön war", sagte er dem Fernsehsender "ESPN" nach seinem letzten Tanz, einem 4:0 im Freundschaftsspiel gegen Betis Sevilla. "Nun bin ich hier, 39 Jahre alt, bei dem Verein, für den ich mein ganzes Leben lang, seit ich ein kleiner Junge war, spielen wollte", sagte der Verteidiger.
Mit dem Traditionsklub aus Buenos Aires gewann Pinola 2018 die Copa Libertadores und 2021 seine erste Meisterschaft. Dies war ihm in zehn Jahren beim 1. FC Nürnberg nicht gelungen, dafür holte er mit dem Club 2007 den Pokalsieg und spielte im Europapokal. Titel und Wettbewerbe waren aber nicht die Punkte, durch die Pinola in Nürnberg Legendenstatus erlangte. Vielmehr gewann er die Herzen der Clubberer durch seine leidenschaftliche, aufopferungsvolle Spielweise. "Gracias, Pino", twitterte der 1. FC Nürnberg am Sonntag. "Wir ziehen unseren Hut vor einer großen Karriere einer noch größeren Persönlichkeit."
Zu alt? Pinola beweist das Gegenteil
Bis 2015 blieb Pinola in Nürnberg, dann musste der Publikumsliebling gehen. Er schloss sich zunächst Rosario Central an, wechselte dann zu River Plate. Im Max-Morlock-Stadion haben sie einen Block nach ihm benannt, während Pinola in Argentinien bewies, dass er längst nicht zu alt für Profi-Fußball war. Er gab sogar sein Comeback in der Nationalmannschaft. Mit 39 Jahren beendete er nun seine aktive Karriere. "Ich möchte einfach allen danken, die in diesen Jahren an meiner Seite waren, die mich begleitet haben, die mich wachsen ließen und mich zu einem besseren Menschen gemacht haben", sagte er.
Wie es weitergeht, ist unklar. Die Gerüchteküche brodelt aber schon länger: Demnach könnte Pinola Assistent von Martin Demichelis werden, der die U 23 des FC Bayern verlässt, um in Argentinien bei River Plate als Nachfolger von Marcelo Gallardo durchzustarten. In Nürnberg hoffen sie derweil weiter, dass ihr Publikumsliebling zurück zum Club kommt.
