Führungsfreude: Joris Mathijsen und Paolo Guerrero beglückwünschen Mladen Petric. dpa
HSV-Trainer Martin Jol brachte nach dem 0:3 in Wolfsburg drei neue Kräfte. Reinhardt lief für Alex Silva in der Innenverteidigung auf. Der erstmals in der Startelf stehende Petric und Jansen, der im Mittelfeld eine Chance erhielt, spielten für Boateng und Olic. Zwei Änderungen auch bei Bochum nach dem 1:1 in Cottbus: Imhof (Innenmeniskus-OP) wurde durch Zdebel ersetzt. Auf der linken Abwehrseite spielte Christian Fuchs für Bönig.
Nach zuletzt schwachen Leistungen im UEFA-Cup gegen Urziceni (0:0) und in Wolfsburg schien die Jol-Elf den Wiedergutmachungskurs einschlagen zu wollen. Die Hamburger kämpften förmlich um einen guten Start in die Partie, setzten den VfL frühzeitig unter Druck. Und so geschah es, dass der HSV, der zuletzt immer wieder zunächst in Rückstand geriet, diesmal das erste Tor der Partie erzielte. Petric war nach einer Freistoßflanke von Trochowski nicht ausreichend gedeckt, der Kroate köpfte aus sechs Metern unhaltbar für Fernandes ein (9.). Nach feinem Zusammenspiel zwischen Trochowski und Demel hatte der Rechtsverteidiger die Chance zum 2:0, Demels missglückter Linksschuss sorgte aber für keinerlei Gefahr (16.).
DFB-Pokal
Unverständlicherweise stellte der HSV nach diesem sehenswerten Beginn den Spielbetrieb weitgehend ein. Der VfL brauchte jedoch einige Zeit, bis sie die Passivität der Hamburger bemerkten. So enttäuschend wie das Verhalten der Hamburger war aber, was die Ruhrstädter aus dem sich bietenden Platz machten. Chancen blieben absolute Mangelware, denn auch wenn die Jol-Elf kaum mehr auf Angriff umschaltete, stand die Defensive felsenfest. Zu wenig Prickelndes für die Zuschauer, die mit dem einen oder anderen Pfiff reagierten. In der Schlussphase der ersten Hälfte wäre die Mutlosigkeit des HSV beinahe bestraft worden. Mieciel setzte einen Kopfball nach einer Freistoßflanke knapp daneben, auch Sestak konnte dem Leder nicht die gewünschte Richtungsänderung verpassen (43.). Knifflig wurde es kurz zuvor in der 40. Minute: Demel ging Dabrowski im Strafraum hart an, Referee Sippel ließ aber weiterspielen - eine glückliche Entscheidung zugunsten der Rothosen.
Jede Menge Leerlauf auch nach Wiederanpfiff. Nach dem Motto: Der HSV will nicht, die Bochumer können nicht. So vergingen weite Strecken der zweiten Hälfte ohne nennenswerte Höhepunkte. Beide Abwehrreihen standen äußerst kompakt, es dauerte bis zur 74. Minute, bis der Puls der Zuschauer endlich ein wenig anstieg. Petric ließ mit einem schönen Dribbling gleich zwei Bochumer stehen, im Strafraum legte er sich den Ball aber ein wenig zu weit vor. Eigentlich war die Situation geklärt, wäre da nicht der unnötige Schubser von Yahia gewesen. Erneut hatte Sippel aber kein Foul gesehen - die zweite Fehlentscheidung des Unparteiischen, die immerhin für ausgleichende Gerechtigkeit sorgte.
Die Schlussphase eröffnete Jarolim mit einem Paukenschlag. Die VfL-Abwehr klärte nach einer Ecke nur unzureichend, der Tscheche hatte jede Menge Zeit, aus 17 Metern Maß zu nehmen. Dumm nur, dass er etwas zu genau zielte. Sein klasse Schuss mit der Innenseite klatschte an die Latte. Dann zeigte sich auch der eingewechselte Olic noch zweimal. Jansen setzte ihn mit der Hacke ein, der Kroate scheiterte aus kurzer Distanz an Fernandes. Auch sein nächster Versuch blieb erfolglos. Diesmal umkurvte Olic, den VfL-Keeper, verfehlte aber aus spitzem Winkel das Tor. Erneut war Jansen der Vorbereiter.
Auch Spielmacher Piotr Trochowski konnte außer bei Freistößen kaum Akzente setzen. Hier wird er von Yahia gestoppt. dpa
Die Bochumer schafften es hingegen nicht mehr, Frank Rost in die Bredouille zu bringen, auch wenn die Gäste noch einmal alles nach vorne warfen. Wie beinahe über die gesamte Spielzeit stand die HSV-Abwehr kompakt. Und in der Nachspielzeit machte die Jol-Elf alles klar. Über drei Stationen ging es nur: Rost schlug weit ab, Olic verlängerte per Kopf auf Petric. Und der behielt die Nerven. Allein vor Fernandes schob er überlegt mit links zum 2:0 ein.
Am kommenden Samstag geht es für die beiden Teams in der Bundesliga weiter. Der HSV darf gegen Gladbach erneut daheim ran, auch Bochum hat ein Heimspiel gegen Leverkusen.