Der fleißige Sanchez müht sich in dieser Szene gegen Hannovers Keeper Enke vergeblich. dpa
Bei Schalke ersetzte Coach Fred Rutten im Vergleich zum 1:0 gegen Frankfurt Kobiashvili und Engelaar durch die in der Liga gesperrten Pander und Ernst. Des Weiteren ersetzte Sanchez auf dem linken Flügel Rakitic.
Hannovers Trainer Dieter Hecking war von großen Personalsorgen geplagt. Schon beim 0:4 bei Bayer Leverkusen musste 96 auf zahlreiche kranke und verletzte Spieler verzichten. Die Lage hatte sich unwesentlich entspannt, so dass in der Anfangsformation der Niedersachsen mit Herrmann und Rausch zwei Akteure aus dem zweiten Glied standen, die für Yankov und B. Schulz ins Team rückten. Hinten begann Fahrenhorst für den verletzten Ismael, vorne Hanke für Stajner, der im rechten offensiven Mittelfeld für Schlaudraff agierte.
Erstaunlicherweise begannen die stark ersatzgeschwächten Gäste besser, ließen das Leder gut durch die eigenen Reihen zirkulieren. Schalke dagegen gedachte wohl den gegner mit halber Kraft besiegen zu können, begann pomadig, hatte viele leichte Ballverluste und rannte sich frühzeitig am Abwehrverbund der Niedersachsen fest.
Vor allem das Umschalten aus der eigenen Abwehr in den Angriff klappte nicht bei den "Königsblauen", die bis Mitte des ersten Durchgangs Magerkost boten. Dann schnappte sich Pander im Mittelfeld den Ball von Stajner und zog aus 25 Metern fulminant ab - Zentimeter über den Balken, gleichzeitig die erste echte Chance der Partie (25.).
Nun wurde es etwas munterer. Die Rutten-Elf gewann an Dominanz, ohne zu glänzen. Es war nach wie vor schwer, die Lücke im dichten Abwehrnetz des Kontrahenten zu finden, was aus dem Spiel heraus auch nicht gelang. Aber bei ihren Standards waren die Gastgeber brandgefährlich: Westermann (33.) und Kuranyi (35.) kamen jeweils nach einem Freistoß frei zum Kopfball, scheiterten aber an Nationalkeeper Enke. Schließlich zirkelte Pander einen direkten Freistoß einen Meter am Winkel vorbei (37.), und wenig später mutierte die Freistoßflanke des Verteidigers zum Torschuss und sauste Zentimeter links vorbei (41.).
DFB-Pokal
Unverändert kamen beide Teams aus der Kabine. Fahrenhorst hatte nach weitem Pass von Vinicius per Kopf die erste zwingende Gelegenheit der Gäste, doch Fährmann war auf dem Posten (50.).
S04 benötigte etwas Anlaufzeit, schlug dann aber zu: Ernst erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball und spielte zum halbrechts am Strafraum lauernden Westermann. Der tanzte Vinicius aus und zirkelte das Leder aus 13 Metern unhaltbar für Enke ins linke untere Eck (56.).
Nach der Führung kontrollierten die Hausherren die Partie, gingen kein großes Risiko mehr. 96 fehlten offensiv die Mittel, um den "Königsblauen" gefährlich zu werden. Ein schneller und direkter Angriff der Rutten-Schützlinge brachte Tor Nummer zwei: Ernst spielte rechts raus zu Sanchez, der direkt zu Rafinha ablegte. Der Brasilianer passte halbrechts im Strafraum quer auf Westermann, der aus 15 Metern flach ins rechte Eck einnetzte (78.).
Damit war die Partie entschieden. Schalke hatte sich mit einer spielerischen Steigerung im zweiten Durchgang den Einzug in die dritte Pokalrunde verdient.
In der Liga reist Schalke am Freitag nach Köln, während Hannover am Samstag Bayern München empfängt.