Oberneulands Trainer Mike Barten vertraute weitgehend der Elf, die schon am vergangenen Wochenende bei Hannover 96 II mit 2:1 siegte und brachte lediglich Sembolo für Behrens. Sein Gegenüber, VfL-Coach Felix Magath, ließ rotieren und stellte im Vergleich zum 3:0 gegen den HSV auf fünf Positionen um: Riether, Madlung, Hasebe, Gentner und Grafite bekamen eine Pause und Zaccardo, Ricardo Costa, Rodrigo Alvim, Dezeko und Saglik eine Chance.
In den ersten Minuten war schon klar zu erkennen, dass Gastgeber Oberneuland sich nicht versteckte und seine Chance suchte. Der VfL agierte kombinationssicher bis zum Strafraum, war aber nicht in der Lage, den Ball aufs Tor zu bringen. Als es dann doch zum ersten Mal gelang, zappelte die Kugel gleich im Netz. Nach einer kurzen Ecke flankte Misimovic vom rechten Strafraumeck an den langen Pfosten, wo Dzeko hochsprang und den Ball ohne Probleme im Tor von Fargiryar unterbrachte (15.). Danach schien der Bann gebrochen. Fünf Minuten nach der Führung der Magath-Truppe war es erneut Dzeko, der das Leder wie im Training einnetzte. Nach einen flachen Querpass von Schäfer brauchte Dzeko nur noch den Fuß hinzuhalten und schon stand es 2:0. Kurz nach dem Treffer kam das Team von Mike Barten zu einer aussichtsreichen Gelegenheit, als ein gut getretener Freistoß von Yücel vom Kopf eines Wolfsburger Verteidigers verlängert wurde und gefährlich an Freund und Feind vorbei ins Toraus ging.
Dann jedoch war wieder Wolfsburg am Drücker, konnte durch Ricardo Costa eine Doppelchance verbuchen (22.), ehe Schäfer die Torausbeute des VfL auf drei Treffer erhöhte. An der rechten Auslinie erkämpfte sich Dzeko mit viel Einsatz den Ball und spielte auf Saglik, der in den Strafraum passte. Dort kam Schäfer angerauscht und versenkte das Leder mit links ins linke Toreck (26.).
DFB-Pokal
Zu Beginn der zweiten Hälfte präsentierte sich der Regionallogist frech und schien vom deutlichen Rückstand nicht beeindruckt. Außer einer Freistoßgelegenheit gleich zu Beginn von Misimovic (47.) waren es die Gastgeber, die Akzente nach vorne zu setzen versuchten. Dies gelang ihnen aber nur teilweise, da sie die letzte Konsequenz im Abschluss vermissen ließen und den Ball nicht aufs Tor brachten. In der 57. Minute bestrafte wieder Dzeko die Nachlässigkeit der Barten-Truppe. Der Bosnier verwertete zum dritten Mal eiskalt - diesmal nach Flanke von Dejagah, der ganz frei auf der rechten Seite Richtung Tor laufen und genau in die Mitte passen konnte.
Zehn Minuten später wurde der Vorbereiter selbst zum Vollstrecker. Auf links setzte sich der eingewechselte Caiuby ab und flankte rechts hinüber auf den U-21-Nationalspieler, der nicht lange fackelte und ins lange Eck vorbei an Fargiryar verwandelte (67.). Oberneuland bäumte sich noch einmal auf und hatte die Chance zum Ehrentreffer durch Yücel, der nach nach Flanke von Cornelius nur knapp am rechten Pfosten vorbeiköpfte. Das 6:0 besorgte wieder - wie sollte es anders sein - der überragende Dzeko, der seinen vierten Treffer markierte. Nach Misimovic-Flanke verlud Dzeko sowohl Verteidiger als auch Torhüter und erhöhte die Führung (75.). Das Spiel verflachte anschließend und es gab außer einem Misimovic-Schlenzer aus der 87. Minute kaum noch nennenswerte Höhepunkte. Den Schlusspunkt setzte Caiuby, der schon das 5:0 sehenswert vorbereitete, nach Freistoß-Zuspiel von Misimovic.
Gut kämpfenden Oberneuländern fehlte es über die gesamte Spielzeit an Mitteln, um den klasse aufspielenden Magath-Schützlingen Paroli zu bieten. Der Sieg fiel zwar deutlich aus, geht aber auch in der Höhe in Ordnung.
Oberneuland muss sich nun wieder auf den Liga-Alltag konzentrierem und tritt am Sonntag gegen Holstein Kiel an. Wolfsburger müssen ebenfalls am Sonntag ran. Die "Wölfe" werden in Karlsruhe zu Gast sein.