Rassiger Zweikampf zwischen Hoogland und Kießling, der hier die Oberhand behält. Torschütze Vidal schaut zu. picture-alliance
Leverkusens Coach Bruno Labbadia brachte nach dem 1:2 in Wolfsburg Haggui für Sinkiewicz (Wadenprobleme).
Bei den Mainzern konnte Trainer Jörn Andersen im Vergleich zum 0:0 gegen Ahlen wieder auf Mittelfeldmann Feulner zurückgreifen, der nach abgeklungener Beckenprellung für Buckley ins Team rutschte. Des Weiteren spielten Pekovic und Bancé für Bogavac und Baljak.
Mainz geriet in der LTU-Arena von Beginn an mächtig unter Druck. Schon nach wenigen Sekunden hätte es Freistoß geben müssen, als Hoogland Kroos knapp vor dem Strafraum von den Beinen holte. Renato Augusto hatte eine erste gute Chance, traf den Ball aber bei seinem Volleyschuss aus sieben Metern nicht richtig (3.).
Die Rheinhessen konnten sich zunächst kaum befreien, noch aber fehlte die Präzision bei den Angriffen der Labbadia-Elf in einer äußerst temporeichen Anfangsphase - gegen die kompakte Deckung der Gäste rannte sich der Bundesligist ein ums andere Mal fest.
Nach gut zehn Minuten hatte sich die Andersen-Elf besser organisiert und startete erste verhaltene Ausflüge Richtung gegnerisches Tor. Bayer blieb freilich klar am Drücker. Kadlec schoss einen Meter daneben (18.), Helmes wenig später im Nachsetzen aus spitzem Winkel noch knapper: Der Nationalspieler verfehlte das lange Eck nach Waches toller Parade im Anschluss an einen von Noveski abgefälschten Distanzschuss Renato Augustos um Zentimeter (19.).
Hohes Tempo - kein Ertrag
Das Tempo war weiterhin sehr hoch, Referee Weiner ließ viel laufen und so hatten die Kontrahenten kaum eine Verschnaufpause. Leverkusen war auch auf Grund seiner technischen Vorteile weiter das hoch überlegene Team, dem aber oft die klare Linie fehlte - das kampf- und laufstarke Mainz stand hinten meist sicher, schlug sich prima gegen die oft zu ungestüm und unüberlegt anrennenden Hausherren, so dass Wache nur selten einzugreifen brauchte.
Nach einer guten halben Stunde verpuffte der Elan der Rheinländer gegen lauf- und immens kampfstarke Mainzer immer mehr. Feulner feuerte gar den ersten Torschuss des Zweitligisten ab, auch wenn Adler dabei nicht wirklich gefordert wurde (43.).
DFB-Pokal-Halbfinale
Mit unverändertem Personal kamen die Kontrahenten aus der Kabine. Auch das Bild auf dem Rasen änderte sich nicht, Bayer war weiter auf der Suche nach der Lücke im Abwehrverbund der weiterhin fast ausschließlich defensiv verharrenden Gäste, die sich aber weiterhin keine Blöße gaben und die erste Welle der Hausherren nach dem Wechsel schadlos überstanden.
Bis zum Strafraum war das Spiel der Labbadia-Schützlinge ansehnlich, dann aber ging's zu sehr durch die Mitte, wo immer wieder ein Abwehrbein dazwischen war. Nach einer Stunde stand gerade einmal eine Minichance durch Kießling zu Buche (60.).
Bei Mainz kam Heller, Feulner musste raus (65.). Und auch Labbadia reagierte, wechselte doppelt: Barnetta und Charisteas betraten für Kroos und Helmes den Rasen (69.).
Bis zur ersten echten Chance im zweiten Durchgang dauerte es bis zur 78. Minute, als der fleißige Renato Augusto den Hammer auspackte, aus 20 Metern aber genau auf Wache platzierte.
Der Joker trifft
Dies war aber die Initialzündung für nun druckvolle Rheinländer, die zwei Minuten später vermeintlich in Führung gingen, doch Kießling stand nach Kadlecs Pfostenschuss im Abseits. Zwei Zeigerumdrehungen später aber war es soweit: Renato Augusto drosch aus halbrechter Position aus 20 Metern aufs Tor. Wache konnte das Geschoss nicht festhalten, Charisteas stand goldrichtig und staubte aus vier Metern locker ab.
Bancé beweist Köpfchen
Bancé im Luftduell mit Rolfes (li.) und Haggui.
Bayer schien am Ziel, doch Mainz kam unerwartet noch einmal zurück. Nach einem Freistoß faustete Adler den Ball hart bedrängt zur Seite, Charisteas blieb nach dieser Szene angeschlagen am Fünfmeterraum liegen. Der Bundesligist wartete wohl darauf, dass die Gäste den Ball ins Aus beförderten. Die aber spielten weiter, Pekovic flankte von der rechten Seite auf Bancé, der völlig frei vom linken Fünfereck per Aufsetzer in den linken Winkel köpfte und sein Team in die Verlängerung rettete (88.).
Verlängerung: Vidal repariert den Schaden
In der waren zwei Minuten gespielt, und schon lagen die Gastgeber wieder vorne: Im Anschluss an einen Einwurf leitete Charisteas per Kopf auf Kießling weiter, dessen Schrägschuss Wache zwar parierte, aber gegen Vidals Abstauber aus kürzester Distanz dann machtlos war.
Die Rheinhessen hatten nun nichts mehr entgegenzusetzen, Bayer war dem dritten Tor nahe (Kießling, 97., Friedrich, 103.). Nach einer Ecke von Barnetta war es dann Rolfes, der einen Fauxpas des unter der Flanke hindurchtauchenden Wache zum 3:1 nutzte (104.).
Die Moral der Mainzer war gebrochen, viel kam nicht mehr von den Gästen in der zweiten Halbzeit der Verlängerung. Kadlec legte mit einem feinen Dribbling noch einmal nach - und Leverkusen hatte endgültig das Ticket nach Berlin gelöst (117.).
Leverkusen empfängt in der Liga am kommenden Samstag den KSC. Mainz reist am nächsten Sonntag zum FC Ingolstadt, das gerade seinen Trainer Thorsten Fink entlassen hat.