EM

Rassistische Beleidigungen gegen Rashford, Sancho und Saka

Englischer Fußballverband verurteilt widerwärtige Ausfälle

Rassistische Beleidigungen gegen Rashford, Sancho und Saka

Vor dem Finale gingen England, Italien und Schiedsrichter Kuipers als Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung aufs Knie.

Vor dem Finale gingen England, Italien und Schiedsrichter Kuipers als Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung aufs Knie. Getty Images

Vor jedem Spiel bei der EM ging das englische Team als Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung aufs Knie (im Endspiel am Sonntag schlossen sich die Italiener an). Dass das - und noch viel mehr - immer noch nötig ist, zeigte sich nach der Final-Niederlage gegen Italien. Schon kurz nach dem Abpfiff in Wembley wurden in den sogenannten sozialen Netzwerken von kleingeistigen Fußballfans widerwärtige rassistische Beleidigungen gegen Englands Elfmeter-Fehlschützen Marcus Rashford (23), Jadon Sancho (21)  und Bukayo Saka (19) gepostet.

So fanden sich unter Sakas jüngstem Instagram-Beitrag umgehend Dutzende Kommentare, deren Inhalt übelste Beleidigungen und Verwünschungen waren.  Die Metropolitan Police nahm Ermittlungen auf und kündigte an, die rassistischen Beschimpfungen würden "nicht toleriert" werden.

Der englische Fußballverband äußerte sich noch in der Nacht zum Montag in einem Statement: "Die FA verurteilt alle Formen von Diskriminierung und ist erschüttert über den Rassismus online, der in den sozialen Netzwerken auf einige unserer England-Spieler zielt", hieß es in der Stellungnahme.

Wir könnten nicht deutlicher machen, dass jeder, der hinter solch widerlichem Verhalten steckt, als Anhänger unseres Teams nicht willkommen ist.

Erklärung der FA

"Wir könnten nicht deutlicher machen, dass jeder, der hinter solch widerlichem Verhalten steckt, als Anhänger unseres Teams nicht willkommen ist. Wir werden tun, was wir können, um die betroffenen Spieler zu unterstützen und drängen zugleich auf die härtest möglichen Strafen für jeden, der verantwortlich ist", schrieb die FA weiter. Zudem forderte sie die britische Regierung auf, endlich die nötigen Gesetze zu verabschieden, um mit Beleidigungen im Netz Schluss machen zu können.

Englands Premierminister Boris Johnson verurteilte die Ausfälle ebenfalls scharf. "Diese englische Mannschaft verdient es, als Helden gewürdigt und nicht, in den sozialen Medien rassistisch beleidigt zu werden", schrieb Johnson bei Twitter: "Diejenigen, die für diese entsetzlichen Beleidigungen verantwortlich sind, sollten sich schämen."

Auch Prinz William schloss sich an. "Ich bin angewidert von den rassistischen Beschimpfungen, die nach dem Spiel gegen die englischen Spieler gerichtet wurden", twitterte swe 39-Jährige: "Es ist völlig inakzeptabel, dass die Spieler dieses abscheuliche Verhalten ertragen müssen." Das müsse "aufhören und alle Beteiligten sollten zur Verantwortung gezogen werden".

Immerhin: Aufbauende Kurznachrichten waren sehr deutlich in der Überzahl. An Saka gerichtet schrieb ein User: "Kopf hoch, Kumpel, du bist so jung niemand macht dir einen Vorwurf. Du bist ein Riesentalent."

ski/sid/dpa