Bild mit Symbolcharakter: Energie-Kapitän Timo Rost am Boden, Paulo Guerrero obenauf. picture-alliance
Hamburgs Coach Martin Jol veränderte sein Team nach dem 1:1 gegen Galatasaray auf drei Positionen: Für Jerome Boateng, Aogo und Trochowski durften Tavares, Streit (Startelfdebüt) und Olic ran.
Bei Cottbus nahm Trainer Bojan Prasnikar im Vergleich zum 1:3 gegen Hertha vier Personalwechsel vor: Cvitanovic, Ziebig, Skela (Grippe) und Jula rotierten aus der Startformation, Pacicevic, Burca, Rajnoch und Sörensen ins Team.
Cottbus stellte sich wie erwartet den Angriffen der Hanseaten mit einer kompakten Defensive entgegen. Die Enge des Raumes erschwerte das Kombinationsspiel für die Jol-Elf, dennoch förderte eine sehenswerte Ballstaffette schnell die erste gute Chance zu Tage, als Guerrero aus 15 Metern zentraler Position knapp verzog (6.).
Energie versteckte sich bei eigenem Ballbesitz nicht, suchte durchaus den Weg nach vorne. Freilich hatten Offensivszenen der Gäste Seltenheitswert (Rangelov, Freistoß, 9.), denn die Hamburger dominierten klar. Olic hatte eine zweite gute Gelegenheit zur Führung (12.), ehe der erste Elan der Hausherren abebbte.
Zwar blieben Jarolim & Co. weiter am Drücker, nennenswerte Aktionen aber längere Zeit Fehlanzeige. Pech zudem, dass Petric mit einer Oberschenkelverletzung Trochowski Platz machen musste (29.).
Oder Glück? Denn wenig später ging der HSV in Führung, und die wurde aus zentraler Position erzielt: Tavares schnappte sich auf der rechten Seite einen zu kurzen Pass von Radeljic und flankte in die Mitte. Olic hechtete in den Ball und gab sowohl Gegenspieler Burca als auch Keeper Tremmel mit einem Kopfball aus elf Metern ins linke Eck das Nachsehen (32.).
Gut gemacht, Kleiner! Jarolim & Co. tätscheln Torschütze Trochowski. picture-alliance
Und nur sieben Minuten später sorgte Trochowski für das 2:0: Der Mittelfeldakteur trat in halbrechter Position zum Freistoß an und schoss das Leder zur Überraschung von Tremmel aus 22 Metern ins rechte Toreck. Der Keeper wurde dabei auf dem falschen Fuß erwischt, zeigte überhaupt keine Reaktion und sah dabei alles andere als gut aus.
Bundesliga, 24. Spieltag
Beide Teams begannen den zweiten Durchgang unverändert. Unverändert auch das Bild auf dem Rasen, der HSV war weiter im Vorwärtsgang. Rangelov rettete nach Olics Kopfball nach Trochowski-Ecke kurz vor der Linie (47.).
Doch schnell schaltete der HSV einen Gang zurück. Bei den Lausitzern kam Jula für Sörensen - und mit dem frischen Angreifer konnte die Prasnikar-Elf nun einige Offensivakzente setzen. Der Rumäne schickte Rangelov in den Strafraum, doch der Bulgare verzog (56.). Fernschüsse von Rost (58.) und Rangelov (62.) riefen Hamburgs Nummer eins auf den Plan.
Die Gastgeber beschränkten sich auf Ergebnisverwaltung, agierten mitunter zu lässig und blieben immer wieder spätestens am gegnerischen Sechzehnmeterraum hängen.
Mitte der zweiten 45 Minuten verflachte das Spiel zusehends. Der Bundesliga-Dino wollte nicht, Cottbus fehlten meist die Mittel. Erst in der Schlussphase bekamen die Fans wieder Strafraumszenen zu sehen. Rajnoch und Iliev näherten sich binnen einer Minute zweimal gefährlich an (74.), auf der Gegenseite vergab Guerrero die endgültige Entscheidung (76., 85).
Doch es reichte auch so. Hamburg gehört damit neben Bayern und Wolfsburg zum Verfolgertrio, das Jagd auf Tabellenführer Hertha macht. Cottbus fällt auf Abstiegsplatz 17 zurück.
Der HSV versucht am kommenden Donnerstag bei Galatasaray Istanbul, trotz eines 1:1 im Hinspiel die nächste Runde zu erreichen. Cottbus will am Samstag zu Hause gegen Köln Punkte gegen den Abstieg sammeln.