Verbissenes Duell: Oliver Schröder und Ludovic Magnin schenken sich keinen Zentimeter. picture-alliance
Stuttgarts Trainer Armin Veh nahm nach der 0:2-Schlappe im UEFA-Cup in Sevilla vier Veränderungen vor. Für Träsch, Boulahrouz, Pardo und Lanig begannen Tasci, Osorio, Khedira und Cacau.
Wie erwartet schickte VfL-Coach Marcel Koller im Vergleich zum 2:2 gegen Gladbach Yahia nach seiner Rotsperre wieder aufs Feld, so dass Mavraj nur auf der Bank saß.
Der VfB legte gleich den Vorwärtsgang ein. Zunächst wurde Magnin noch von Pfertzel abgedrängt, im zweiten Versuch kam aber Gomez nach Vorarbeit von Cacau zum Abschluss, köpfte allerdings daneben (1.). Das war's erstmal. Bochum stand in der Folge organisierter, störte den VfB sehr erfolgreich im Spielaufbau und wagte selbst vereinzelte Vorstöße. So hatten die Schwaben ihre liebe Mühe, vors gegnerische Tor zu kommen. Spielfluss wollte auf beiden Seiten in dieser Phase überhaupt keiner aufkommen.
Dabei attackierten die Bochumer den VfB teilweise schon in dessen Hälfte und erzwangen dabei viele Fehlpässe - wenig sehenswert, aus Sicht der Gäste bis dahin aber erfolgreich. Die Veh-Elf hatte allenfalls kleine Vorteile, nutzte die wenigen Szenen jedoch nicht. Als sich Khedira noch schön gegen Yahia im Strafraum durchsetzte und mit seiner Flanke Gomez suchte, war Maltritz zur Stelle und klärte vor dem einschussbereiten Torjäger (26.). Offensivbemühungen der Bochumer wurden sehr robust von Hitzlsperger und Boka beendet. Beide sahen die Gelbe Karte.
Zu bunt wurde es allmählich Cacau, der sich immer mehr zurückfallen ließ, um sich selbst um Nachschub zu kümmern. Es gelang nicht. Im Gegenteil hatte der VfL jetzt seine beste Chance: Sinan startete an der Mittellinie und legte quer für Sestak auf, der mit seinem Schuss nur knapp das Ziel verfehlte (37.). Damit war auch die optische Gelegenheit der Schwaben dahin, weil die Gäste jetzt immer mutiger wurden. Vor dem gegnerischen Tor fehlte aber auch der Koller-Elf der letzte Pass, um zum erfolgreichen Abschluss zu kommen.
Der 9. Spieltag
Nach der Pause dauerte es wie schon beim Anpfiff nur wenige Augenblicke bis zur ersten Chance. Wieder flankte Cacau auf Gomez, der mit einem Kopfball aus kurzer Distanz die bis dahin beste Chance des Spiels vergab, weil Keeper Fernandes eine gute Parade zeigte (46.). Aber danach ging es gleich wieder wie gehabt mit wenig Tempo und wenig Bewegung weiter.
Da aus dem Spiel heraus also wenig gelang, hoffte man auf der einen wie der anderen Seite auf die Standardsituationen, die aber ebenfalls gefahrlos verpufften. Bochum stand in der Defensive weiter sicher, nutzte aber die Möglichkeiten, bei müden Schwaben nach 21 Jahren wieder einen Sieg einzufahren nicht. Nach einer Flanke von Freier fing Lehmann einen Sinan-Kopfball sicher ab (78.).
Musste lange warten, ehe er sich durchsetzte: Mario Gomez (gegen C. Fuchs) erzielte beide Treffer. picture-alliance
Es war schließlich ein individueller Fehler, der für die Entscheidung sorgte. Dabrowski verlor den Ball an Khedira, der sofort Gomez steil schickte. Der Nationalspieler ließ sich nicht zweimal bitten und erzielte aus acht Metern das 1:0 (80.). Der Knoten war geplatzt und der VfB legte sofort nach. Von der rechten Außenbahn flankte Elson zielgenau auf Gomez, der per Kopf auf 2:0 erhöhte (83.) und damit für den glücklichen Endstand sorgte.
Bereits am Mittwoch geht es für beide Teams weiter. Stuttgart muss zum schweren Auswärtsspiel nach Hamburg, und der VfL empfängt zu Hause die starken Hoffenheimer.